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Eigener Webserver – wozu?

Wer privat oder für seine Firma eine Internet-Site betreibt, kennt das Problem: Irgendwann reichen die statischen Seiten nicht mehr, eine Datenbank muss her, und damit kommen Internet-Hosting-Pakete an ihre Grenzen, bei denen sich ja mehrere Kunden eine Maschine teilen müssen.

Ein eigener Server ist aber nicht unbedingt die Lösung aller Probleme. Für bestimmte Aufgabengebiete, zum Beispiel den Betrieb eines Chat-Systems (dies wird von vielen Hosting-Anbietern mit Hinweis auf die hohe Last verboten) oder eines Gameservers, muss ein eigener Server her. „Auch wer eine hohe Datenbanklast verursacht, sollte zu einem dedizierten Server greifen, da beim Shared-Hosting viele Kunden auf einem MySQL-Server aktiv sind“, empfiehlt 1&1-Sprecher Michael Frenzel und weiter: „Wer im Übermaß Scripte auf seinem Server einsetzt, braucht ebenfalls eine eigene Maschine.“

Doch sowohl Frenzel als auch Server4Free-Chef Thomas Strohe räumen ein, dass es zur Zeit einen wahren Run auf den eigenen Server gibt: „Wir haben natürlich in unserem Kundenkreis auch Kunden, die sowas gar nicht brauchen und mit einem Hosting-Paket vollkommen zufrieden wären“, so Strohe. War es also vor wenigen Jahren noch cool, eine eigene Domain zu haben, muss es heute wohl ein eigener Server sein. Marktführer 1&1 illustriert diesen Gedanken auch in seinen Broschüren, wo der eigene Server vom stolzen Besitzer in den Arm genommen wird.

Host Europe setzt bei seinen Angeboten eindeutig auf die Individualität der Server: Während es bei 1&1 und Server4Free nur bestimmte Hardware-Ausstattungen gibt, ist bei Host Europe alles – natürlich gegen Aufgeld – möglich: Mehr Speicher, Software-Installation durch Techniker und Windows statt Linux als Betriebssystem. Gegen eine vorher vereinbarte Summe installieren die Host Europe Techniker auch jede gewünschte Software oder richten den Server nach den Wünschen des Kunden ein.

Eins sollte man bei den dedizierten Servern in diesem Preissegment ebenfalls nicht vergessen: Während die Hosting-Pakete, zum Beispiel von 1&1, auf Compaq-Servern mit gespiegelten Festplatten und anderen technischen Finessen laufen, setzt man für die dedizierten Server herkömliche PCs im 19 Zoll-Gehäuse ein, die über handelsübliche IDE-Festplatten verfügen. Noch weiter geht Server4Free: Hier setzt man auf gewöhnliche PCs im Midi-Gehäuse, die in Metallregalen gestapelt werden. Wenn bei diesen Systemen die Festplatte ausfällt, ist der ganze Server erst einmal für ein paar Stunden offline.

Daher unser Rat: Wer nicht unbedingt einen Gameserver oder sehr serverlastige Anwendungen auf seiner Website einsetzen möchte, sollte erstmal zu einem passenden Hosting-Paket greifen. Steigt der Bedarf – und dann ja hoffentlich auch die Einnahmen durch Bannerwerbung und ähnliches – kann man immer noch auf einen dedizierten Server wechseln. Wer schon gute Linux-Kenntnisse besitzt, für den kann der eigene Server eine einfache und praktische Test-Umgebung werden, wo man neue Tools und Konfigurationen testen kann, ohne direkt die eigene Website zu gefährden.

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ZDNet.de Redaktion

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