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Spyware: Der rasante Verlust der Privatsphäre

Sicherheitsexperten zufolge können diese Download-Versuche dadurch abgeblockt werden, dass man die Sicherheitseinstellungen des Internet Explorer auf mittel oder hoch setzt. Außerdem sorgt die Untersuchung eines PC-Systems mit einem der zahlreichen kostenlos erhältlichen Anti-Spyware-Programmen möglicherweise für ein besseres Verständnis der User für das, was auf ihrem Computer so alles läuft. Allerdings können auch diese Programme keinen absoluten Schutz vor neuen Formen solcher im Verborgenen arbeitenden Technologien bieten.




„Die Hersteller von Spyware suchen nach neuen, besser im System verborgenen Stellen, an denen sie ihre Programme verankern können“, so der Erfinder von Spybot Patrick Kolla in einem E-Mail-Interview. „Die Herausforderung für Anti-Spyware-Software besteht darin, sowohl den Erkennungsmechanismus als auch die Erkennungsdatenbank stets auf dem neuesten Stand zu halten.“

Es ist vollkommen klar, dass die Besorgnis über im Verborgen arbeitende Software wächst. Nicht ganz so offensichtlich ist jedoch, worum sich diese Besorgnis überhaupt dreht. Zahlen über die Verbreitung von Adware und Spyware sind schwer zu bekommen, und die Definitionen dieser Kategorien sind bestenfalls sehr vage. Dadurch wurde die Bekämpfung dieses Phänomens erschwert, und manche Adware-Firmen fühlen sich sogar zu Unrecht ins Zielfeuer geraten.

In einer im Februar erschienenen Aufstellung der am weitesten verbreiteten „Schädlinge“ nannte Pest Patrol die von einer Werbesoftware-Firma namens Gator veröffentlichte Software als Nr.1 – Gegenstand von mehr als der Hälfte der 81.000 Berichte, die von Pest Patrols Kunden im letzten Monat aufgezeichnet wurden.

Gator realisiert die Werbeunterstützung für viele der beliebtesten Programme, die kostenlos über das Internet vertrieben werden. Nach eigenen Angaben hat dieses Unternehmen 30 Millionen „Kunden“, die verschiedene, von Gators Werbung finanzierte Softwareprogramme einsetzen. Dadurch fällt Gator nur schwer unter die traditionelle Definition der „Schädlingsprogramme“.

Maßnahmen gegen Spyware
Lesen Sie das Kleingedruckte
Beim Download von Software auf den eigenen PC gilt es immer vorsichtig zu sein, denn Spyware oder Adware kann sich in jeder Anwendung verbergen. Daher sollte man jede Dienst-leistungsvereinbarung und jeden Lizenzvertrag aufmerksam durchlesen. Wer einfach auf „OK“ klickt, nimmt wichtige Details, die ihn selbst oder den Computer betreffen, möglicherweise gar nicht wahr.
Errichten Sie Barrieren
Installieren Sie eine persönliche Firewall wie z.B. ZoneAlarm von ZoneLabs auf Ihrem PC. Firewalls verhindern, dass Softwareprogramme ohne Erlaubnis Informationen mit dem Internet austauschen, und benachrichtigen den User, sobald ein Programm auf dem PC versucht, Daten zu versenden.
Eindringlinge vernichten
Häufig reicht es nicht aus, einfach nur das Programm zu entfernen, in dem sich Spyware oder Adware verbirgt, um diese auch loszuwerden. Es ist besser, ein Programm zur Erkennung von Adware wie z.B. Ad-Aware oder Spybot-Search & Destroy einzusetzen, um den Computer auf verborgene Programme zu untersuchen. Vor dem Löschen sollte man allerdings herausfinden, was diese Programme sind und was sie tun. Vorsicht: Das Löschen aller Adware-Programme kann dazu führen, dass die damit zusammenhängende Software nicht mehr funktioniert – wie z.B. das File-Sharing-Tool Kazaa.

Das Unternehmen sammelt Informationen über das Verhalten der Nutzer, um Werbung spezifisch ausrichten zu können. So kann jemand, der sich online über Autos informiert, Werbung für Autos zugeschickt bekommen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Werbefirmen erzeugt Gator jedoch Pop-up-Fenster, die eindeutig gekennzeichnet sind und Links zu Informationen darüber beinhalten, wie die zugehörige Tracking- und Werbe-Software deinstalliert werden kann – so Scott Eagle, Chief Marketing Office von Gator. Nummer Zwei auf Pest Patrols Liste der am weitesten verbreiteten Schädlinge war die Software des Online-Medien-Unternehmens Brilliant Digital Entertainment. Im vergangenen Jahr beschwerten sich viele User darüber, dass Software von Brilliant stillschweigend mit dem File-Sharing-Programm Kazaa installiert wurde. Nun ist diese Software aber die Grundlage für ein Netzwerk zum Vertrieb kostenpflichtiger Inhalte geworden, das für Kazaas Mutterunternehmen Sharman Networks das Rückgrat seiner Verteidigung gegen Gebühren aufgrund von Verletzungen geltender Copyright-Bestimmungen darstellt.

Das Ergebnis: Wenn die Leute kostenlose Software wollen, so diese Firmen, müssen sie sich auch darauf einstellen, Werbung oder andere Marketingwerkzeuge zu akzeptieren.

„Die User haben bisher Software im Wert von über einer halbe Milliarde Dollar, für die sie normalerweise hätten bezahlen müssen, kostenlos erhalten. Als Gegenleistung sehen sie gelegentlich einige Werbeanzeigen“, so Eagle weiter. „Die Leute mögen auch keine Fernsehwerbung, jedoch würden die meisten Menschen zugeben, dass es dabei um eine Art gegenseitiges Geben und Nehmen geht.“

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ZDNet.de Redaktion

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