Gute Nachrichten für Microsoft aus Brüssel: Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme von Activision Blizzard genehmigt. Die Genehmigung unterliegt allerdings einer Auflage. Microsoft muss sich an die eigenen Verpflichtungszusagen halten.
Zuvor hatten die Kartellwächter in Brüssel die Transaktion einer eingehenden Prüfung unterzogen. Dazu wurden nach Angaben der EU Rückmeldungen von Wettbewerbern und auch Kunden eingeholt. Die vorläufige Untersuchung hatte Bedenken ergeben, Microsoft könne eine Vormachtstellung beim Vertrieb von Konsolen- und PC-Spielen sowie bei Cloud- und Gaming-Diensten missbrauchen.
Konkret ging es unter anderem um die Frage, ob Microsoft sich weigern könnte, Titel von Activision Blizzard künftig an Sony, „den weltweit führenden Vertreiber von Konsolenspielen“, zu vertreiben. Die EU kam jedoch zu dem Schluss, dass selbst wenn Microsoft dies beschließen würde, der „der Wettbewerb auf dem Konsolenmarkt nicht erheblich“ beeinträchtigt würde.
Um die Bedenken der EU zu zerstreuen, bot Microsoft schon während der laufenden Untersuchung an, Verbrauchern eine kostenlose Lizenz zu erteilen, „die es ihnen erlaubt, alle aktuellen und künftigen PC- und Konsolenspiele von Activision Blizzard, für die sie eine Spielelizenz besitzen, über einen Cloud-Gaming-Dienst ihrer Wahl zu spielen.“ Zudem wird Microsoft eine entsprechende kostenlose Lizenz für Anbieter von Cloud-Gaming-Diensten erteilen, damit Spielenutzer im Europäischen Wirtschaftsraum alle PC- und Konsolenspiele von Activision Blizzard spielen können. Die Zusagen gelten für einen Zeitraum von zehn Jahren.
„Mit diesen Verpflichtungszusagen werden die wettbewerbsrechtlichen Bedenken der Kommission in vollem Umfang ausgeräumt. Sie gewährleisten im Vergleich zur derzeitigen Situation eine erhebliche Verbesserung für das Streamen von Spielen über die Cloud. Die Verpflichtungszusagen werden es Millionen von Verbrauchern im EWR ermöglichen, die Spiele von Activision über jeden beliebigen Cloud-Gaming-Dienst im EWR zu nutzen“, teilte die EU-Kommission mit.
Microsoft hatte die Akquisition im Januar 2022 angekündigt. Die Transaktion, die einen Wert von 68,7 Milliarden Dollar hat, wurde auch von der US-Handelsbehörde Federal Trade Commission (FTC) kritisiert. Sie befürchtet, Microsoft könnte zukünftig den Zugang für Nutzer von Spielkonsolen der Konkurrenz zu bestimmten Spielen einschränken, um die eigene Xbox-Plattform zu stärken. Aus ähnlichen Gründen untersagte zuletzt die britische Kartellbehörde CMA den Zusammenschluss.
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