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Westeuropäischer PC-Markt schrumpft 38 Prozent im vierten Quartal

Die PC-Verkäufe sind im vierten Quartal 2022 in Westeuropa um 38 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingebrochen. Insgesamt lieferten Hersteller 10,7 Millionen Geräte aus, davon 8,6 Millionen Notebooks und 2,1 Millionen Desktops. Während der Markt für Notebooks um 40 Prozent schrumpfte, lag das Minus im Desktop-Segment bei 29 Prozent.

Die Marktforscher von Canalys gehen davon aus, dass sich die negative Entwicklung im größten Teil des Jahres 2023 fortsetzt. Erst ab dem vierten Vierteljahr sollen die Absatzzahlen wieder zulegen.

Zinserhöhungen schwächen kommerzielle Nachfrage

„Trotz starker Preisnachlässe sind die PC-Lieferungen in der Region zwischen dem dritten und vierten Quartal des vergangenen Jahres um 27 Prozent zurückgegangen“, so Canalys Research Analyst Kieren Jessop. „Ein erheblicher Rückgang im Weihnachtsquartal unterstreicht sowohl die Auswirkungen der aktuellen Wirtschaftslage auf die Nachfrage als auch das Ausmaß, in dem sich die Lagerbestände aufgebläht haben.“

Ein weiterer Grund für die Nachfrageschwäche im vierten Quartal ist Jessop zufolge das erhebliche Wachstum während der Corona-Pandemie. Ab dem zweiten Quartal 2020 habe Westeuropa acht aufeinanderfolgende Quartale verzeichnet, in denen das Volumen der PC-Lieferungen an Verbraucher höher gewesen sei als im Weihnachtsquartal 2019. Außerdem sei auch die kommerzielle Nachfrage durch die jüngsten Zinserhöhungen unter Druck geraten.

„Glücklicherweise deuten die ersten Signale darauf hin, dass die Talsohle des PC-Marktes wahrscheinlich erreicht ist“, so Jessop weiter. „Kurzfristig bleiben die wirtschaftlichen Sorgen zwar bestehen, aber die Stimmung bei Verbrauchern und Unternehmen hat sich gegenüber den Tiefstständen im Jahr 2022 verbessert. Die in Europa ansässigen Vertriebspartner berichten von einem Abbau ihrer Lagerbestände und ebnen damit den Weg für neue Verkaufslieferungen, wenn sich die Nachfrage im Laufe des Jahres erholt.“

Darauf sollen unter anderem die stabilen Beschäftigungsquoten in Westeuropa hinweisen. Für 2024 geht Canalys davon aus, dass Verbraucher verschobene PC-Käufe nachholen und Unternehmen mit einer breiteren Umstellung auf Windows 11 beginnen. Nach einem Minus von 7 Prozent im Jahr 2023 soll der PC-Markt in Westeuropa im Jahr 2024 ein Wachstum von 12 Prozent erreichen.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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