Categories: ÜbernahmeUnternehmen

Kaspersky kauft Brain4Net

Mit dem Erwerb von Brain4Net, das in Zypern ansässig ist, will Kaspersky ein völlig neues Secure Access Service Edge (SASE) Angebot als Teil einer einheitlichen Plattform auf den Markt bringen, die die Sicherheitslösungen und -technologien von Kaspersky mit den Fähigkeiten und dem Know-how von Brain4Net im Bereich Netzwerkorchestrierung und -kontrolle verbindet. Dadurch kann Kaspersky seinen Unternehmenskunden sowohl Sicherheits- als auch Konnektivitätsdienste anbieten.

Das künftige SASE-Angebot von Kaspersky wird neben einem Cloud Access Security Broker (CASB), ein Cloud Secure Web Gateway (SWG), eine Cloud Workload Protection Platform (CWPP), Cloud Security Posture Management (CSPM) sowie Zero Trust Network Access (ZTNA) und weitere Dienste umfassen.

Bestehende Sicherheitslösungen bieten unter Umständen keinen ganzheitlichen Ansatz zur Erkennung und Bekämpfung fortschrittlicher Bedrohungen. Eine Integration von Drittanbieter-Netzwerkkontrollen in Extended-Detection-and-Response (XDR)-Lösungen von Endpoint Security-Anbietern bietet jedoch nicht genügend Transparenz und Möglichkeiten der Vorfalluntersuchung in Unternehmensumgebungen.

Die Akquisition ermöglicht es Kaspersky, seine bestehenden Lösungen zu einer umfassenden Extended Detection and Response (XDR) weiterzuentwickeln. SASE bringt zudem weitere Vorteile für XDR mit sich, darunter die Möglichkeit, Telemetriedaten aus dem Netzwerkverkehr zu sammeln, einen Angriff sowohl am Rand als auch überall im Netzwerk zu stoppen und die Orchestrierung und Verwaltung durch einen einzigen Kontrollpunkt über SASE zu vereinfachen.

Das neue XDR-Angebot, das auf einer Cloud-nativen Endpoint Detection and Response (DER)-Lösung basiert, soll Transparenz und fortschrittliche Funktionen für KI-basierte Erkennung und automatische Reaktionslogik bieten – über alle Endpunkte und das Netzwerk hinweg. Das Angebot umfasst dabei eine Reihe automatisierter Reaktionsszenarien, die von der Blockierung einer Dateiausführung auf einem Endpoint bis hin zur Blockierung bestimmter Netzwerksegmente oder interner Infrastrukturen für bestimmte Nutzer oder Nutzertypen reicht, sowie Tools zur Netzwerksegmentierung.

Darüber hinaus wird Kaspersky XDR auf einer einheitlichen Serverarchitektur basieren und eine zentrale Verwaltung über eine einzige Webkonsole ermöglichen. Kunden können damit alle gängigen Einfallstore für potenzielle Bedrohungen, wie Netzwerk, Webverkehr, E-Mail, Workstations, Server und virtuelle Maschinen, kontrollieren und zuverlässig schützen. Durch das Zusammenspiel der XDR-Plattform mit SASE können Unternehmen zudem eine Zero-Trust-Strategie implementieren. Zusätzlich zu den fortschrittlichen integrierten Technologien zur Erkennung und Analyse profitiert die Plattform von der Threat Intelligence (TI) von Kaspersky.

Diese Komponenten werden einen integralen Bestandteil des einheitlichen Ökosystems darstellen, das Kasperskys Vision für die Zukunft der Cybersicherheit in Unternehmen ist. Das zentrale Element dieses Ökosystems stellt die Kaspersky Open Single Management Platform dar. Dabei handelt es sich um eine cloud-native Plattform für Kaspersky XDR, die eine agnostische Architektur für das Bereitstellungsmodell verwendet. Auf diese Weise kann die Plattform in der Public Cloud, der Private Cloud oder sogar vor Ort eingesetzt werden.

„Wir freuen uns, mit dem talentierten Team von Brain4Net zusammenzuarbeiten, das bereits ausgereifte, erstklassige Technologien und Services für die Netzwerkorchestrierung und -kontrolle entwickelt hat“, so Andrey Efremov, Chief Business Development Officer bei Kaspersky. „Ich bin zuversichtlich, dass ihre Expertise und Erfahrung in Kombination mit unseren ausgezeichneten Sicherheitstechnologien und unserer anerkannten Bedrohungsexpertise perfekt mit unserer Vision für Unternehmenssicherheit harmoniert. Die neuen Angebote werden Sicherheitsverantwortliche dabei unterstützen, Bedrohungen schneller zu erkennen, zu untersuchen und zu beheben und so die Reaktionszeit zu verkürzen.“

„Wir freuen uns sehr, dem Kaspersky-Team beizutreten“, fügt Max Kaminskiy, CEO und Mitbegründer von Brain4Net hinzu. „Die Verbreitung der SD-WAN-Technologie braucht ein starkes Geschäftsszenario, das Kaspersky XDR bietet. Die Wahl der Brain4Net-Technologien bestätigt das hohe Niveau der Produkte und Kompetenzen des Unternehmens. Gemeinsam werden wir die Welt auch zukünftig sicherer und komfortabler machen.“

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

2 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

2 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

2 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

3 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

3 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

3 Tagen ago