Das Advanced Threat Research Team von McAfee hat eine neue Studie über Schwachstellen veröffentlicht, die es bei Infusionspumpen des deutschen Medizintechnikunternehmens B. Braun gefunden hat. Sie beschreibt Probleme mit der Infusomat Space Large Volume Pump und der SpaceStation von B. Braun, die beide für den Einsatz in medizinischen Einrichtungen für Erwachsene und Kinder konzipiert sind. Infusionspumpen sollen Krankenschwestern und Ärzten helfen, zeitaufwändige manuelle Infusionen zu vermeiden, und haben in den letzten Jahren im Rahmen der Digitalisierung der Medizintechnik an Bedeutung gewonnen
Der Studie zufolge könnten Angreifer die Schwachstellen ausnutzen, um die Konfiguration einer Pumpe im Standby-Modus zu ändern, so dass den Patienten ungeprüft veränderte Medikamentendosen verabreicht werden können. Das Betriebssystem der Pumpe prüft demnach nicht, woher die Befehle kommen oder wer die Daten an sie sendet, so dass Cyberangreifer die Möglichkeit haben, aus der Ferne anzugreifen. Die Verwendung nicht authentifizierter und unverschlüsselter Protokolle bietet Angreifern außerdem mehrere Optionen, sich Zugang zu den internen Systemen der Pumpe zu verschaffen, die regeln, wie viel von jedem Medikament an einen Patienten abgegeben werden muss.
„Böswillige Akteure könnten mehrere Zero-Day-Schwachstellen ausnutzen, um mehrere kritische Angriffsszenarien auszuführen, die die Medikamentenabgabe an Patienten drastisch erhöhen können. Medizinische Einrichtungen sollten diese Bedrohungen aktiv und mit besonderer Aufmerksamkeit überwachen, bis umfassende Patches erstellt und von den B. Braun-Kunden effektiv eingesetzt werden“, heißt es in der Studie.
Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.
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