Google öffnet Fuchsia OS für externe Beiträge

Google hat sein neues Betriebssystem Fuchsia OS, an dem das Unternehmen seit mindestens vier Jahren arbeitet, für externe Entwickler geöffnet. Ihnen steht ab sofort eine für Open-Source-Projekte übliche Infrastruktur wie Mailing-Listen, ein Bug-Tracker und ein Governance Model zur Verfügung.

Darüber hinaus veröffentlichte Google eine technische Roadmap. Daraus geht hervor, dass der Zircon genannte Kernel von Fuchsia OS unabhängig von seinen Treibern aktualisiert werden soll. Weitere Ziele sind die Verbesserung der Performance und eine „integrativere Handhabung von Benutzereingabeereignissen auf Workstations, auf denen Fuchsia läuft“.

Mit Fuchsia will der Internetkonzern nach eigenen Angaben ein sicheres, aktualisierbares, integratives und pragmatisches Betriebssystem schaffen. Unter anderem soll der Kernel Prozesse vollständig isolieren und Zugriffe auf Ressourcen nach Handle und nicht nach Namen gewähren.

Laut Google nutzt Fuchsia Komponenten, die Apps oder auch Systemdienste sein können. Die Roadmap sieht derzeit die Weiterentwicklung dieser Komponenten zur Version 2 vor. Komponenten werden demnach als Pakete verteilt, die alle für die Ausführung benötigten Dateien enthalten, da das Betriebssystem kein globales Dateisystem nutzt. Stattdessen sollen Komponenten lediglich lokale Namensräume erhalten, innerhalb derer sie agieren können.

„Der Kernel hat einen minimalen Satz von Verantwortlichkeiten, fast alles andere befindet sich in einer User-Space-Komponente. Komponenten werden durch URLs identifiziert und können wie im Web aufgelöst, heruntergeladen und bei Bedarf ausgeführt werden“, heißt es in der aktuellen Beschreibung der Roadmap.

Darüber hinaus soll die Fuchsia Interface Definition Language eine lose Kopplung von Komponenten erlauben. Fuchsia arbeite wie ein Microkernel, ohne nach Minimalität zu streben. POSIX-APIs sollen zudem bei der Portierung helfen. Außerdem verlasse sich Fuchsia stark auf asynchrone Kommunikation, um Latenzen zu reduzieren.

Google betonte des Weiteren, dass die Entwicklung von Fuchsia noch lange nicht abgeschlossen sei. „Fuchsia ist nicht bereit für die allgemeine Produktentwicklung, aber man kann es klonen, kompilieren und dazu beitragen“, sagte Google. „Es bietet Unterstützung für einen begrenzte Auswahl von x64-basierter Hardware, und Sie können es auch mit dem Fuchsia-Emulator testen.“

Es wird spekuliert, dass Google mit Fuchsia seine vorhandenen Betriebssysteme Android und Chrome OS ersetzen will. Angeblich ist auch ein Einsatz auf sprachgesteuerten Assistenzsystemen geplant. Ende 2019 bestätigte das Unternehmen, dass es möglich sein wird, Android-Apps unter Fuchsia auszuführen.

ANZEIGE

Netzwerksicherheit und Netzwerkmonitoring in der neuen Normalität

Die Gigamon Visibility Platform ist der Katalysator für die schnelle und optimierte Bereitstellung des Datenverkehrs für Sicherheitstools, Netzwerkperformance- und Applikationsperformance-Monitoring. Erfahren Sie in diesem Webinar, wie Sie mit Gigamon-Lösungen die Effizienz ihrer Sicherheitsarchitektur steigern und Kosten einsparen können.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

23 Stunden ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

23 Stunden ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

23 Stunden ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

2 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

2 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

2 Tagen ago