Der ehemalige langjährige Firmenchef von Samsung, Lee Kun-Hee, ist am Sonntag im Alter von 78 Jahren verstorben, wie der südkoreanische Elektronikkonzern mitteilt. Seinen letzten Posten als Chairman des Board of Directors übte er aufgrund eines Herzinfarkts jedoch seit 2014 nicht mehr aktiv aus.
1993 führte Lee Kun-Hee neue Unternehmensleitlinien ein, die Qualität über Quantität stellten. Mitarbeiter forderte er auf, alles über Bord zu werfen, bis auf ihre „Frau und Kinder“. Unter anderem ordnete er die Verbrennung von Telefonen im Wert von mehreren Millionen Dollar vor den Augen seiner Mitarbeiter an, weil diese fehlerhaft waren.
Bereits in den Neunziger Jahren gelang es, die japanische Konkurrenz im Halbleitergeschäft abzuhängen. Nach dem Jahrtausendwechsel gab er als Ziel aus, den japanischen TV-Hersteller Sony zu überholen. Außerdem entwickelte sich Samsung zu einem der führenden Anbieter für Mobiltelefone.
Allerdings behielt Lee Kun-Hee als Geschäftsmann keine weiße Weste. Zweimal wurde er wegen Wirtschaftsverbrechen angeklagt und verurteilt – beide Male wurde er anschließend jedoch begnadigt.
„Chairman Lee war ein wahrer Visionär, der Samsung von einem lokalen Unternehmen zum weltweit führenden Innovator und industriellen Powerhouse gemacht hat“, heißt es in einer Pressemitteilung von Samsung. „Wir alle bei Samsung werden sein Andenken in Ehren halten und sind dankbar für den Weg, den wir mit ihm geteilt haben“, sagte Samsung in einer Erklärung
Gegründet wurde die Samsung Group, die Mutter von Samsung Electronics, 1938 als Handelsunternehmen für getrockneten Fisch und getrocknetes Obst. Erst 1969 begann Samsung mit dem Verkauf elektronischer Produkte.
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