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Google Chrome blockiert ab August ressourcenfressende Online-Werbung

Google hat eine neue Funktion für seinen Browser Chrome angekündigt. Der integrierte Werbeblocker soll künftig Online-Anzeigen erkennen und nicht laden, die zu viele Systemressourcen verbrauchen, darunter Internetbandbreite und Rechenleistung. Eingeführt wird das neue Feature voraussichtlich Enge August mit Chrome 86.

Betroffen sind allerdings nur Anzeigen, mit denen ein Nutzer nicht interagiert. Zudem müssen sie eines der folgenden Kriterien erfüllen: Sie dürfen nicht mehr als 4 MByte Bandbreite verbrauchen oder die CPU nicht länger als 60 Sekunden belasten oder in einem 30-Sekunden-Fenster die CPU nicht länger als 15 Sekunden vollständig auslasten.

Sollte eine Online-Werbung auch nur eine dieser Vorgaben nicht erfüllen, wird sie auf der besuchten Website nicht angezeigt. Stattdessen sehen Nutzer einen Hinweise, wonach eine Anzeige entfernt wurde, mit der Option, sich weitere Details anzeigen zu lassen.

Die Arbeit an der Funktion begann bereits im Juli 2019. Derzeit können Nutzer sie im Canary Channel von Google Chrome testen. Zuvor muss die Funktion jedoch über den Link „chrome://flags/#enable-heavy-ad-intervetion“ aktiviert werden. In den kommenden Wochen wird Google Chrome 86 aber auch im Beta-Channel anbieten. Die finale Version wird dann nicht nur für Desktop-Betriebssysteme, sondern auch für mobile Geräte erhältlich sein.

Google rechtfertigt die Sperre ressourcenhungriger Anzeigen unter anderem mit einem erhöhten Stromverbrauch, der bei mobilen Geräten zudem die Akkulaufzeit reduzieren kann. Zudem belasteten sie die bereits stark strapazierten Netzwerke und kosteten Geld.

Darüber hinaus entsprechen sie nicht den Standards der Coalition for Better Ads, die Google seit 2018 in Chrome integriert. Diese Standards sehen auch vor, dass Chrome ab August aufdringliche Video-Werbung blockiert. Dazu gehören Anzeigen, die ein Video für mehr als 31 Sekunden unterbrechen.

Laut Googles Telemetriedaten verletzten nur 0,3 Prozent der Online-Anzeigen die Vorgaben für ressourcenfressende Werbung. Diese 0,3 Prozent sollen jedoch für 27 Prozent der Netzwerkdaten verantwortlichen sein, die in Chrome angezeigte Online-Werbung verbraucht. Ihr Anteil an der CPU-Nutzung durch Online-Werbung soll bei 28 Prozent liegen. Für Werbepartner und Websitebetreiber hält Google weitere Informationen auf einer Support-Seite bereit.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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