Categories: BrowserWorkspace

Chrome-Erweiterung stiehlt private Schlüssel von Krypto-Geldbörsen

Google hat eine Erweiterung für seinen Browser Chrome aus dem offiziellen Chrome Web Store entfernt, nachdem ein Sicherheitsforscher Schadcode darin entdeckte. Betroffen ist das Add-on Shitcoin Wallet. Die Geldbörse dient ihrem Entwickler zufolge eigentlich der Verwaltung der Kryptowährung Ether. Sie soll auch auf Ethereum ERC20 basierende Tokens unterstützen, die normalerweise für Initial Coin Offerings, also neu ausgegebene Ethereum-Coins verwendet werden.

Laut einer Analyse von Harry Denley, Director of Security bei MyCrypto, soll die Browsererweiterung jedoch Schadcode enthalten. Er stellte fest, dass Shitcoin Wallet die privaten Schlüssel aller über das Interface der Erweiterung erstellten oder verwalteten Geldbörsen an die Website „erc20wallet.tk“ übermittelt. Darüber hinaus soll Shitcoin Wallet beim Besuch bestimmter Plattformen für die Verwaltung von Kryptowährungen schädlichen JavaScript-Code einschleusen, um deren Anmeldedaten und privaten Schlüssel zu stehlen. Auch diese Information werden an die fragliche Website übermittelt.

Den schädlichen JavaScript-Code bezieht die Erweite4rung ebenfalls von besagter Domain. Durch Code-Verschleierung soll zudem verhindert werden, dass Sicherheitslösungen die unlauteren Absichten der Erweiterung erkennen.

Inzwischen wurde Shitcoin Wallet aus dem Chrome Web Store entfernt – Neujahr war die Erweiterung indes noch in Googles offiziellem Marktplatz erhältlich. Demnach wurde sie bisher mehr als 600-mal installiert.

Unklar ist, ob der schädliche Code vom Entwickler der Erweiterung eingefügt wurde oder ob Dritte die Erweiterung kompromittierten. Vom Herausgeber von Shitcoin Wallet liegt bisher noch keine Stellungnahme vor. Zudem werden die schädlichen JavaScript-Dateien, die die Erweiterung einschleust, laut Virustotal bisher nicht von Sicherheitslösungen erkannt.

Shitcoin Wallet ist nicht nur als Erweiterung für Chrome, sondern auch als Desktop-App für Windows erhältlich. Kommentare, die im Telegram-Channel der App hinterlassen wurden, legen die Vermutung nahe, dass auch die Desktop-Version ähnlichen oder gar noch gefährlicheren Schadcode enthält.

ANZEIGE

Auf zu neuen Höhen mit SkySQL, der ultimativen MariaDB Cloud

In diesem Online-Seminar stellen wir Ihnen SkySQL vor, erläutern die Architektur und gehen auf die Unterschiede zu anderen Systemen wie Amazon RDS ein. Darüber hinaus erhalten Sie einen Einblick in die Produkt-Roadmap, eine Live-Demo und erfahren, wie Sie SkySQL innerhalb von nur wenigen Minuten in Betrieb nehmen können.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Cyberabwehr: Mindestens zwei kritische Vorfälle pro Tag

Davon entfällt ein Viertel auf staatliche Einrichtungen und 12 Prozent auf Industrieunternehmen.

39 Minuten ago

Tunnelvision: Exploit umgeht VPN-Verschlüsselung

Forscher umgehen die Verschlüsselung und erhalten Zugriff auf VPN-Datenverkehr im Klartext. Für ihren Angriff benötigen…

57 Minuten ago

Online-Banking: 42 Prozent kehren Filialen den Rücken

Weitere 40 Prozent der Deutschen erledigen ihre Geldgeschäfte überwiegend online und gehen nur noch selten…

3 Stunden ago

Google veröffentlicht neues Sicherheitsupdate für Chrome

Zwei Schwachstellen in Chrome gehören nun der Vergangenheit an. Von ihnen geht ein hohes Risiko…

7 Stunden ago

Digitale Souveränität: ein essenzieller Erfolgsfaktor für Unternehmen

Mit der zunehmenden computerbasierten und globalen Vernetzung gewinnt die digitale Souveränität an rasanter Bedeutung. Viele…

8 Stunden ago

Google schließt kritische Sicherheitslücke in Android 14

Weitere schwerwiegende Fehler stecken in Android 12 und 13. Insgesamt bringt der Mai-Patchday 29 Fixes.

23 Stunden ago