Categories: SicherheitVirus

DeepLocker: IBM entwickelt auf künstlicher Intelligenz basierende Malware

Forscher von IBM haben eine Malware namens DeepLocker entwickelt, die künstliche Intelligenz nutzt, um ihre Ziele zu finden und sich gegen eine Erkennung durch Sicherheitssoftware zu schützen. Ziel ist es, herauszufinden, wie künstliche Intelligenz von Hackern und Cyberkriminellen eingesetzt werden kann, um Computersysteme anzugreifen.

Um die Fähigkeiten einer solchen intelligenten Malware zu demonstrieren, entwickelten die Forscher einen Proof-of-Concept, um die Ransomware WannaCry über ein Videokonferenzsystem zu verbreiten. Bei ihren Versuchen wurde die Schadsoftware weder von Antivirenlösungen noch durch Sandboxing entdeckt.

Die Malware bleibt nämlich inaktiv, bis sie ihr ganz spezifisches Ziel erreicht. Das soll sie mithilfe von Gesichtserkennung, Standortermittlung, Spracherkennung sowie der Analyse von Daten aus unterschiedlichen Quellen wie Online-Trackern und Social Media finden. Erst wenn das eigentliche Ziel ausgemacht wurde, startet DeepLocker den seinen Angriff.

„Man kann sich diese Fähigkeit im Gegensatz zum ‚Spray and Pray‘-Ansatz traditioneller Malware wie einen Scharfschützenangriff vorstellen“, sagte IBM. „Er ist so konstruiert, dass er heimlich unter dem Radar fliegt und die Erkennung bis zum letzten Moment, wenn ein bestimmtes Ziel erkannt wurde, vermeidet.“

Zu diesem Zweck schreibt das Deep Neural Network (DNN) von DeepLocker bestimmte Faktoren vor, die die Ausführung der Malware auslösen. Werden die Bedingungen nicht erfüllt – also das Ziel nicht identifiziert – bleibt die Malware unter Verschluss, was laut IBM sogar das Reverse Engineering des Schadcodes nahezu unmöglich machen soll.

In dem von IBM gewählten Beispiel wurde die künstliche Intelligenz so trainiert, dass sie das Gesicht einer Zielperson erkennt. „Was diese KI-gestützte Malware besonders gefährlich macht, ist die Tatsache, dass sie, ähnlich wie staatliche Malware funktioniert und Millionen von Systemen infizieren könnte, ohne jemals entdeckt zu werden“, ergänzte IBM.

Künstliche Intelligenz wird bereits benutzt, um Bedrohungen zu erkennen und abzuwehren. DeepLocker soll im Zeitalter der künstlichen Intelligenz helfen, Systeme vor künstlicher Intelligenz zu schützen, die als Waffe eingesetzt wird.

HIGHLIGHT

Report: State of Digital Transformation EMEA 2019

Zu den größten Hürden der digitalen Transformation zählen der mobile Zugriff auf Unternehmensdaten und Anwendungen, die Nutzung unsicherer Netzwerke und nicht verwalteter Geräte. Das geht aus dem Report „State of Digital Transformation EMEA 2019“ von Zscaler hervor. Jetzt den vollständigen Report herunterladen!

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Ebury-Botnet infiziert 400.000 Linux-Server weltweit

Kryptodiebstahl und finanzieller Gewinn sind laut ESET-Forschungsbericht die vorrangigen neuen Ziele.

3 Stunden ago

Sicherheitslücken in Überwachungskameras und Video-Babyphones

Schwachstellen aus der ThroughTek Kaylay-IoT-Plattform. Dringend Update-Status der IoT-Geräte prüfen.

3 Stunden ago

AWS investiert Milliarden in Cloud-Standort Brandenburg

Fast acht Milliarden Euro fließen in die deutsche Region der AWS European Sovereign Cloud. Das…

7 Stunden ago

Hochsichere Software für Electronic Knee Boards der Bundeswehrpiloten

Im Rahmen der umfassenden Digitalisierung der Bundeswehr ersetzen Electronic Knee Boards die herkömmlichen Handbücher von…

10 Stunden ago

Mai-Patchday: Microsoft schließt zwei aktiv ausgenutzte Zero-Day-Lücken

Sie betreffen Windows 10, 11 und Windows Server. In SharePoint Server steckt zudem eine kritische…

13 Stunden ago

Firefox 126 erschwert Tracking und stopft Sicherheitslöcher

Mozilla verteilt insgesamt 16 Patches für Firefox 125 und älter. Zudem entfernt der Browser nun…

15 Stunden ago