DeepLocker: IBM entwickelt auf künstlicher Intelligenz basierende Malware

Sie soll die Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz im Bereich Cybercrime demonstrieren. In einem Beispiel verbreitet DeepLocker Schadsoftware über ein Konferenzsystem. Die Malware wird erst aktiv, wenn sie das Gesicht einer bestimmten Person erkennt.

Forscher von IBM haben eine Malware namens DeepLocker entwickelt, die künstliche Intelligenz nutzt, um ihre Ziele zu finden und sich gegen eine Erkennung durch Sicherheitssoftware zu schützen. Ziel ist es, herauszufinden, wie künstliche Intelligenz von Hackern und Cyberkriminellen eingesetzt werden kann, um Computersysteme anzugreifen.

Malware (Bild: Maksim Kabakou/Shutterstock)Um die Fähigkeiten einer solchen intelligenten Malware zu demonstrieren, entwickelten die Forscher einen Proof-of-Concept, um die Ransomware WannaCry über ein Videokonferenzsystem zu verbreiten. Bei ihren Versuchen wurde die Schadsoftware weder von Antivirenlösungen noch durch Sandboxing entdeckt.

Die Malware bleibt nämlich inaktiv, bis sie ihr ganz spezifisches Ziel erreicht. Das soll sie mithilfe von Gesichtserkennung, Standortermittlung, Spracherkennung sowie der Analyse von Daten aus unterschiedlichen Quellen wie Online-Trackern und Social Media finden. Erst wenn das eigentliche Ziel ausgemacht wurde, startet DeepLocker den seinen Angriff.

„Man kann sich diese Fähigkeit im Gegensatz zum ‚Spray and Pray‘-Ansatz traditioneller Malware wie einen Scharfschützenangriff vorstellen“, sagte IBM. „Er ist so konstruiert, dass er heimlich unter dem Radar fliegt und die Erkennung bis zum letzten Moment, wenn ein bestimmtes Ziel erkannt wurde, vermeidet.“

Zu diesem Zweck schreibt das Deep Neural Network (DNN) von DeepLocker bestimmte Faktoren vor, die die Ausführung der Malware auslösen. Werden die Bedingungen nicht erfüllt – also das Ziel nicht identifiziert – bleibt die Malware unter Verschluss, was laut IBM sogar das Reverse Engineering des Schadcodes nahezu unmöglich machen soll.

In dem von IBM gewählten Beispiel wurde die künstliche Intelligenz so trainiert, dass sie das Gesicht einer Zielperson erkennt. „Was diese KI-gestützte Malware besonders gefährlich macht, ist die Tatsache, dass sie, ähnlich wie staatliche Malware funktioniert und Millionen von Systemen infizieren könnte, ohne jemals entdeckt zu werden“, ergänzte IBM.

Künstliche Intelligenz wird bereits benutzt, um Bedrohungen zu erkennen und abzuwehren. DeepLocker soll im Zeitalter der künstlichen Intelligenz helfen, Systeme vor künstlicher Intelligenz zu schützen, die als Waffe eingesetzt wird.

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1 Kommentar zu DeepLocker: IBM entwickelt auf künstlicher Intelligenz basierende Malware

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  • Am 9. August 2018 um 10:52 von Andreas

    Na, dann wird IBM ja demnächst ein nicht ablehnbares Angebot von der NSA bekommen. Interessant wäre noch die Info, welche Bertriebssysteme das Ziel des Angriffes sind und wie die Verbreitung geschieht; über das Stromkabel ja wohl nicht.

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