Categories: ForschungInnovation

Selbstfahrendes Auto mit Salz-Spur lahm gelegt

Der britische Künstler James Bridle hat Systemen für autonomes Fahren die Grenzen aufgezeigt. Für seine Autofalle, die er ‚Autonomous Trap 001‘ nennt, hat er lediglich einigen Tüten Salz verwendet. Systeme für autonomes Fahren müssen eine ganze Reihe von Regeln beachten und diese Regeln stehen meist in Form von Schildern am Straßenrand oder sind auf der Straße aufgezeichnet. Die große Herausforderung ist, diese sicher und automatisiert in Maschinenbefehle umzuwandeln.

Bridle, der derzeit in Griechenland lebt, hat mit dem Salz zwei Kreise gezeichnet. Außen eine gestrichelte Linie und parallel innen dazu eine durchgezogene Linie. Im Deutsch der Straßenverkehrsordnung würde man das eine einseitige Fahrstreifenbegrenzung nennen. Fahrer dürfen dabei von der Seite mit der gestrichelten Linie über die durchgezogene Linie fahren, aber nicht andersherum.

Und genau das hat das Fahrzeug auch gemacht. Bridle konnte das Fahrzeug in den Kreis steuern. Dann blieb es stehen, weil es natürlich davon ausgeht, dass man eine durchgezogene Linie nicht überfahren darf. Im Video sieht man sogar, dass es Versuche unternimmt, und kurz anfährt, um einen Ausweg zu finden. Aber aus diesem Kreis gibt es kein Entrinnen ohne gegen die programmierten Regeln zu verstoßen.

[Update vom 27.03.2017] Bei dem ausgetricksten System handelt es sich jedoch nicht um ein autonomes Fahrzeug eines Herstellers. Bridle hat dafür selbst die Open-Source-Software Austeere entwickelt, und sein Fahrzeug darüber mit Sensoren, Kameras und neuronalen Netzen in Eigenregie zu einem ‚autonomen System‘ umgerüstet.

Selbstfahrenden Systeme vereinen laut der Darstellung des Künstlers und Entwicklers einige sehr interessante Technologien, wie Bilderkennung und künstliche Intelligenz. Aber damit würden, wie der Brite erklärt, auch soziale Themen wie die Automatisierung und die Veränderungen in der Art der Arbeit und auch die Verschiebung von Machtverhältnissen zusammenhängen.

Wie Bridle in einem Interview mit Vice mitteilt, habe diese Falle an einer Straße am Berg Parnass in Griechenland gebaut. Als Grund gibt er verschiedene Gründe an: „Es ist Teil eines großen Ganzen aus Arbeit, Forschung, Schreiben und Herumexperimentieren, um die aktuellen Technologien von Automatisierung besser zu erkunden und zu verstehen, um diese besser einzusetzen aber auch um diesen zu trotzen.“

ANZEIGE

Sie haben Optimierungsbedarf bei Ihren Logistikprozessen?

Die Lösung lautet: Dokumentenmanagement. Erfahren Sie im kostenlosen E-Book, wie ein Dokumentenmanagement-System (DMS) Ihnen helfen kann, Ihre Logistikprozesse zu verbessern – von der Artikelnummer bis zur Zustellung. Lesen Sie außerdem, wie Sie ein DMS auch im laufenden Betrieb zeit- und kostensparend implementieren können.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

EU-Datenschützer kritisieren Facebooks „Zustimmung oder Bezahlung“-Modell

Ohne eine kostenlose Alternative, die ohne Zustimmung zur Verarbeitung personenbezogener Daten zu Werbezwecken auskommt, ist…

22 Stunden ago

Europol meldet Zerschlagung der Phishing-as-a-Service-Plattform LabHost

LabHost gilt als einer der größten Phishing-Dienstleister weltweit. Die Ermittler verhaften 37 Verdächtige, darunter der…

24 Stunden ago

DE-CIX Frankfurt bricht Schallmauer von 17 Terabit Datendurchsatz pro Sekunde

Neuer Datendurchsatz-Rekord an Europas größtem Internetknoten parallel zum Champions-League-Viertelfinale.

1 Tag ago

Samsungs neuer LPDDR5X-DRAM erreicht 10,7 Gbit/s

Die neuen Chips bieten bis zu 25 Prozent mehr Leistung. Samsung steigert auch die Energieeffizienz…

2 Tagen ago

Cisco warnt vor massenhaften Brute-Force-Angriffen auf VPNs

Betroffen sind Lösungen von Cisco, Fortinet, SonicWall und anderen Anbietern. Die Hacker nehmen Konten mit…

2 Tagen ago

Cybersicherheit in KMUs: Es herrscht oft Aufholbedarf

Immer häufiger müssen sich Betriebe gegen Online-Gefahren wehren. Vor allem in KMUs werden oft noch…

2 Tagen ago