Facebook konkretisiert Maßnahmen gegen Fake News in Deutschland

Facebook hat angekündigt, die im Dezember vorgestellten Maßnahmen gegen die Verbreitung von Fake News in den kommenden Wochen auch in Deutschland umzusetzen. Ziel ist es, das Melden von offensichtlich falschen Meldungen zu vereinfachen, Warnhinweise zu zweifelhaften Beiträgen anzuzeigen und die finanziellen Anreize für Spammer, die sich als Nachrichtenagenturen ausgeben, zu bekämpfen.

Im Mittelpunkt der Bemühungen steht die Zusammenarbeit mit dem deutschen Recherchenetzwerk Correctiv. „Wir haben nun mit Facebook vereinbart, dass wir in einem ersten Schritt sehen wollen, wie das Meldesystem für Fake News auf Facebook funktioniert. Ist das ein gutes System? Ein System, mit dem wirklich Fake News bekämpft werden können?“, schreibt Correctiv auf seiner Facebook-Seite.

Über das Menü in der oberen rechten Ecke eines Beitrags können Nutzer künftig den Beitrag als falsch markieren. Anschließend sollen sie ihre Meldung begründen und zudem die Person, die den Artikel veröffentlicht oder geteilt hat, auch darüber informieren. Über ein Backend erhält Correctiv Zugriff auf die gekennzeichneten Einträge und prüft, „ob die angeblichen Falschmeldungen tatsächlich Bullshit sind oder doch halb wahr oder OK. Fake News werden anschließend nicht gelöscht, sondern als dubios markiert.“

Kennzeichnung eines Facebook-Beitrags als Fake News (Bild: Facebook)Während Correctiv die Zusammenarbeit als Betatest bezeichnete, kündigte Facebook in einer Pressemitteilung an, weitere Partner aus der Medienbranche zu suchen. Facebook sperre von den Faktenprüfern bestätigte Falschmeldungen jedoch nicht, sondern versehe sie nur mit einem Warnhinweis. Auch das Teilen dieser Beiträge sei weiterhin möglich. Sie könnten aber nicht mehr zu Werbeanzeigen gemacht oder hervorgehoben werden.

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Correctiv, das sich rein aus Spenden finanziert, betonte zudem, dass es derzeit keine finanziellen Mittel von Facebook erhält. „Auch hier müssen wir langfristig sehen, welche Finanzierungsformen es gibt. Es wird schwer werden, das Geld unserer Spender dafür auszugeben, Facebook zu heilen. Aber wie gesagt, wir schauen uns das Projekt jetzt an, und sehen dann weiter.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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