Facebook kündigt neue Maßnahmen gegen Fake News an

Facebook hat auf die anhaltende Kritik reagiert und neue Maßnahmen gegen die Verbreitung falscher Nachrichten über das Social Network angekündigt. Unter anderem will das Unternehmen mehr Möglichkeiten schaffen, Fake News zu melden. Zudem holt sich Facebook Hilfe von Dritten, um den Wahrheitsgehalt von Nachrichten zu prüfen.

Über das Menü in der oberen rechten Ecke eines Beitrags können Nutzer künftig den Beitrag als falsch markieren. Anschließend sollen sie ihre Meldung begründen und zudem die Person, die den Artikel veröffentlicht oder geteilt hat, auch darüber informieren.

Diese Meldungen sowie weitere nicht näher genannte Signale will Facebook nutzen, um gefälschte Beiträge auszuwählen und zur Prüfung an Dritte weiterzuleiten. Unterstützung erhält Facebook unter anderem von Politifact, FactCheck, Snopes, Poynter sowie ABC News und der Associated Press, wie Recode berichtet. Facebook selbst werde einen Beitrag allerdings nur dann als falsch kennzeichnen, wenn mindestens zwei Organisationen den Inhalt bemängeln.

Auf als Fake News eingestufte Beiträge im eigenen News Feed macht Facebook künftig mit einem Banner aufmerksam. Nutzer können solche Beiträge weiterhin teilen, jedoch erst, nachdem sie eine Warnmeldung bestätigt haben, die erneut auf die wahrscheinlich fragwürdigen Inhalte aufmerksam macht.

Facebook will das Melden falscher Nachrichten vereinfachen (Bild: Facebook).Eine Änderung des Algorithmus soll zudem dazu beitragen, dass als Fake gekennzeichnete Beiträge weniger Aufmerksamkeit erhalten. Es soll zudem nicht möglich sein, sie zu Werbezwecken zu verwenden. „Wir haben festgestellt, dass viele Fake News finanziell motiviert sind. Spammer machen Geld, indem sie sich als bekannte Nachrichtenorganisationen ausgeben. Sie veröffentlichen falsche Nachrichten, um Nutzer auf ihre Websites zu locken, die oft nur aus Anzeigen bestehen“, schreibt Adam Mosseri, als Vice President für den News Feed zuständig, in einem Blogeintrag.

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Recode zufolge will ABC News etwa sechs Journalisten abstellen, um den Wahrheitsgehalt von Facebook-Beiträgen zu prüfen. Facebook bezahle ABC jedoch nicht für diese Hilfe. „Wir sehen das als wichtigen Teil unserer Mission an“, sagte James Goldston, President von ABC News demnach.

Recodes Peter Kafka zieht indes zu Facebooks Plänen ein vernichtendes Fazit. Sie seien unbeabsichtigt „lustig“. „Facebook, das von einigen der klügsten Menschen weltweit geleitet wird, die eines der mächtigsten Unternehmen weltweit geschaffen haben, kann nicht selbst feststellen, ob Hillary Clinton aus einer Pizzeria heraus einen Kinderpornographie-Ring leitet. Also geben sie diese Frage an jemand anders weiter.“

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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