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Microsoft: Aus Lumia wird Surface

Microsofts Lumia-Reihe läuft zum Ende des Jahres aus. Das berichtet WinBeta und beruft sich auf einen Mitarbeiter des Unternehmens, der namentlich nicht genannt werden möchte. Demnach soll der Verkauf der Gerätepalette bis zum Dezember 2016 eingestellt werden – was aber auch zunächst die Einstellung der Fertigung bedeuten könnte.

Die Meldung erscheint äußerst plausibel, weil das Angebot bereits auf nur noch vier Modelle reduziert wurde, die vom Einstiegsmodell bis zu zwei Flaggschiff-Smartphones reichen. Im Angebot sind noch Lumia 550, 650, 950 sowie 950 XL. Dazu kommen laufende Preissenkungen der noch verbliebenen Modelle. Selbst aus Microsoft Stores wird berichtet, dass Windows Phones in kleinere Bereiche verschoben werden, die eher nicht im Blickfeld der Kunden sind. Aus seiner US-Homepage hat Microsoft sogar den Link entfernt, der zum Kauf von Lumias motivieren sollte, und auch in anderen Regionen die Hinweise abgeschwächt.

Mit einer vollständigen Einstellung von Microsofts Smartphone-Angebot rechnen Marktbeobachter dennoch nicht, obwohl Windows Phone bei den weltweiten Smartphoneverkäufen bereits unter die Marke von 1 Prozent rutschte. Klar scheint aber, dass Microsoft das kostspielige Lumia-Experiment hinter sich lassen will, für das es Nokias Handysparte 2014 zum Preis von 5,44 Milliarden Euro übernommen hatte.

Schon länger zeichnet sich ab, dass Microsoft einen Relaunch mit der Marke Surface Phone plant. Wiederholt wurde von drei verschiedenen Smartphones berichtet, die mit dem Namen und Design der Surface-Reihe kommen sollen. Alle drei sollten aber voraussichtlich erst 2017 erhältlich sein. Das gäbe Microsoft die Chance, nach einer Verschnaufpause mit einem spektakulären Surface Phone mehr Eindruck zu machen.

Über die Eigenschaften eines solchen Geräts ist allerdings so gut wie nichts bekannt – und somit auch nicht, warum es sich besser verkaufen sollte als hochwertige Lumia-Modelle wie die Reihe 950. Als wahrscheinlich gilt die Unterstützung des Surface Pen, der zum Lieferumfang gehören könnte. Die Vorstellung könnte bei einer für den 6. Oktober angekündigten Veranstaltung Microsofts zusammen mit anderen Surface-Neuheiten erfolgen. „Wir haben aufregende Neuigkeiten über Windows-10-Geräte“, lautet das Motto des Medienevents.

Mit der Bezeichnung Surface Phone versuchte letzte Woche Laura Butler bei Twitter neugierig zu machen, die als Director of Engineering für Windows Fundamentals verantwortlich ist. Auf Fragen von Followern setzte sie einen Tweet mit „Surface iPhone. ;-)“ ab. Ein so direkter Bezug auf Surface Phone war schon ungewöhnlich für eine leitende Microsoft-Managerin, aber einen Tag später legte sie noch nach mit „Surface Phone not NOT confirmed. :-)“. Dabei machte sie überdeutlich auf die doppelte Verneinung einer Surface-Phone-Bestätigung aufmerksam. Die Reihe der Auffälligkeiten rundet ab, dass beide Tweets inzwischen nicht mehr abrufbar sind.

HIGHLIGHT

Lumia 950: Continuum in der Praxis

Mit Continuum will Microsoft das Smartphone in einen PC verwandeln und Notebooks im Idealfall überflüssig machen. Im Test schlägt sich die erste Version überraschend gut, allerdings offenbaren sich auch Schwächen.
ZDNet.de Redaktion

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