Categories: Open SourceSoftware

Microsoft und Red Hat legen quelloffenes Language Server Protocol vor

Microsoft hat auf der Konferenz DevNation in San Francisco ein quelloffenes Language Server Protocol (LSP) vorstellt, das es zusammen mit Codenvy und Red Hat konzipiert hat. Es soll als Schnittstelle zwischen Programmiersprachen und integrierten Entwicklungsumgebungen (IDEs) dienen. Entwickler könnten so leichter die IDE ihrer Wahl für jede Sprache nutzen.

Zusätzlich werden so Programmiersprachen weniger an bestimmte Betriebssysteme gebunden sein. Als erste IDEs unterstützen Microsoft Visual Studio Code und die nächste Eclipse-Version namens Che den Standard. Letztere wird voraussichtlich im dritten Quartal 2016 allgemein verfügbar werden.

LSP unterstützt zunächst die Sprachen C++, PowerShell, JSON, CSS/LESS/SASS, Xtext, Crane PHP, Haxe, Java und RAML. In Planung sind C#, an dem das Projekt OmniSharp arbeitet. xText und R übernimmt Typefox, JavaFX wird von Ensime adaptiert und CSS von Microsoft. Red Hat arbeitet an einem ersten eigenständigen Java-Sprachserver, den es anschließend der Eclipse Foundation übergeben will. Ein Eclipse-Projekt ist zudem auch die weltweite Registry für Language Server, die Codenvy erstellt hat.

LSP definiert einen Datenaustausch mittels JavaScript Object Notation (JSON). Das Projekt wird auf GitHub gehostet. Es unterliegt Creative-Commons- und MIT-Lizenzen.

„In der Vergangenheit waren die meisten Programmiersprachen für ein einzelnes Werkzeug optimiert. Das hinderte Entwickler daran, den ihnen vertrauten Editor zu nutzen, und Anbieter von Sprachen konnten kein großes Publikum erreichen“, kommentiert Tyler Jewell, CEO von Codenvy und Projektleiter von Eclipse Che. Und für Microsoft erklärt der leitende Entwickler Erich Gamma, man habe die Definition nach zwei Language-Server-Integrationen in Angriff genommen: OmniSharp für C# und TypeScript für VS Code. „Dadurch wurde offensichtlich, dass ein einheitliches Protokoll ein Gewinn für Werkzeug- und Sprachanbieter gleichermaßen ist.“

Das Language Server Protocol kann seit heute eingesehen werden. Eine FAQ hilft bei Verständnisproblemen.

Für Microsoft ist dies ein weiterer Schritt im Open-Source-Bereich. Es arbeitet auch an einer Integration von Visual Studio mit der Eclipse IDE und hat gerade einen Einsatz von SQL Server, .NET Core 1.0, and ASP.NET unter Red Hat Enterprise Linux (RHEL) ermöglicht.

[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Open-Source aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

2 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

2 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

2 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

3 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

3 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

3 Tagen ago