Yahoo versteigert 3000 Patente

Yahoo will neben seinem Kerngeschäft ebenfalls rund 3000 Patente veräußern. Zu den zur Auktion stehenden Schutzrechten zählen auch solche, die Kerntechniken von Yahoos Suchmaschine beschreiben. Nach Informationen des Wall Street Journal erhofft sich der Konzern von der Versteigerung über eine Milliarde Dollar zusätzliche Einnahmen.

Die Patente reichen bis in das Jahr 1996 zurück und decken Bereiche wie Internetsuche, E-Commerce sowie Onlinewerbung ab. Das zum Verkauf stehende Portfolio umfasst ebenfalls noch nicht genehmigte Patentanträge.

In den vergangenen Wochen hat Yahoo potenzielle Käufer über die Auktion informiert. Eine erste Bieterrunde endet Mitte Juni. „Dies ist eine einmalige Gelegenheit für Unternehmen der Internetbranche, einige der bahnbrechendsten und grundlegenden Patente für Websuche und Werbung zu erwerben“, erklärte eine Yahoo-Sprecherin.

Parallel ist der Internetkonzern weiter bemüht, einen Käufer für sein Kerngeschäft mit Suche und Onlinewerbung zu finden. Teil dieser Auktion sind angeblich auch 500 US-Patente und 600 US-Patentanträge, die für den Backbone und die Infrastruktur von Yahoos Webdiensten „unerlässlich“ sind. Eine zweite Bieterrunde läuft noch bis kommenden Montag. Verizon und der Investor TPG sollen bereits Gebote abgegeben haben. Ersteres will laut Wall Street Journal insgesamt knapp 3 Milliarden Dollar zahlen.

Diese Summe liegt am unteren Ende der von Analysten erwarteten Spanne. Yahoo sagt derzeit für 2016 einen Umsatz zwischen 3,4 und 3,6 Milliarden Dollar ohne die so genannten Traffic Acquisition Costs vorher, was einen Rückgang von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeuten würde. Mitte Mai hieß es, etliche Interessenten hätten ihre Gebote nach einem Einblick in Yahoos Buchführung reduziert.

HIGHLIGHT

Admin-Tipps für Office 365

Office 365 ermöglicht vielfältige Einstellungsmöglichkeiten für Anwender und Administratoren. Kostenlose Zusatztools und die PowerShell helfen dabei, Office 365 optimal zu konfigurieren.

Verizon hatte von Anfang an als Favorit in dem Auktionsverfahren gegolten. Es ist vor allem an über eine Milliarde Nutzern interessiert, die Yahoo immer noch jeden Monat zählt. Es könnte sie mit dem Publikum der eigenen Marke AOL und deren Sites zu einem für Werbetreibende noch attraktiveren Netzwerk verbinden. Verizon hatte AOL 2015 für 4,4 Milliarden geschluckt. AOL-Chef Tim Armstrong würde mutmaßlich auch die Führung über Yahoo übernehmen und seine frühere Google-Kollegin Marissa Mayer ablösen.

Ein Großteil von Yahoos Firmenwert in Höhe von 35 Milliarden Dollar beruht auf der Beteiligung an der Alibaba Group und Yahoo Japan. Im Dezember 2015 hatte es die geplante Auslagerung seiner Beteiligung am chinesischen E-Commerce-Konzern gestoppt. Um den Investor Starboard Value zu beruhigen, stockte Yahoo zudem sein Board of Directors im März um zwei Manager auf, die Erfahrungen mit Firmenverkäufen haben. Ende März war berichtet worden, Starboard wolle die Kontrolle über den Verwaltungsrat von Yahoo übernehmen. Mit der Aufnahme von vier Starboard-Vertretern ins Yahoo-Direktorium kam es Ende April zu einer einvernehmlichen Lösung.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Wie ein Unternehmen, das Sie noch nicht kennen, eine Revolution in der Cloud-Speicherung anführt

Cubbit ist das weltweit erste Unternehmen, das Cloud-Objektspeicher anbietet. Es wurde 2016 gegründet und bedient…

2 Stunden ago

Dirty Stream: Microsoft entdeckt neuartige Angriffe auf Android-Apps

Unbefugte können Schadcode einschleusen und ausführen. Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung einer Android-Funktion.

6 Stunden ago

Apple meldet Umsatz- und Gewinnrückgang im zweiten Fiskalquartal

iPhones und iPads belasten das Ergebnis. Außerdem schwächelt Apple im gesamten asiatischen Raum inklusive China…

6 Stunden ago

MadMxShell: Hacker verbreiten neue Backdoor per Malvertising

Die Anzeigen richten sich an IT-Teams und Administratoren. Ziel ist der Zugriff auf IT-Systeme.

21 Stunden ago

April-Patches für Windows legen VPN-Verbindungen lahm

Betroffen sind Windows 10 und Windows 11. Laut Microsoft treten unter Umständen VPN-Verbindungsfehler auf. Eine…

22 Stunden ago

AMD steigert Umsatz und Gewinn im ersten Quartal

Server-CPUs und Server-GPUs legen deutlich zu. Das Gaming-Segment schwächelt indes.

1 Tag ago