Categories: Data & StorageStorage

BitTorrent will angeblich Sync als eigenständiges Unternehmen ausgliedern

BitTorrent will Sync, sein Werkzeug für Dateisynchronisation, als eigenständige Firma kommerzialisieren. Das berichtet Variety, das sich auf exklusive Quellen beruft. Sync soll in „Connect“ umgetauft und als Alternative zu Dropbox und ähnlichen Diensten ausgebaut werden.

Die Leitung des neuen Unternehmens wird demnach der frühere BitTorrent-CEO Eric Klinker übernehmen, und auch weitere frühere Mitarbeiter von BitTorrent sollen mitziehen. Seine neue Firma Resilio will den Dienst demnach vor allem auf den Enterprise-Sektor und seine Nachfrage nach Filesharing- und Synchronisationsdiensten ausrichten.

Die Ausgliederung und der Weggang Klinkers haben offenbar auch mit unterschiedlichen Auffassungen über die geschäftliche Strategie von BitTorrent zu tun. BitTorrent ermöglicht das Auffinden von Torrent-Angeboten, unabhängig vom Inhalt. Manche sehen das als Beihilfe zu Urheberrechtsvergehen, andere betrachten es als spezialisierte Suchmaschine. Neben rechtlichen Risiken bildete sich für das Unternehmen das Problem heraus, dass seine herkömmlichen Einnahmequellen versiegten, die aus Werbung und dem Bundling seines Clients mit Browser-Toolbars etwa von Yahoo bestanden.

HIGHLIGHT

Admin-Tipps für Office 365

Office 365 ermöglicht vielfältige Einstellungsmöglichkeiten für Anwender und Administratoren. Kostenlose Zusatztools und die PowerShell helfen dabei, Office 365 optimal zu konfigurieren.

Die Firma setzte deshalb darauf, die 170 Millionen monatlich aktiven Nutzer des Filesharing-Clients mit legalen digitalen Medienangeboten anzusprechen. So wollten sie Künstlern die Möglichkeit geben, ihre Arbeiten über BitTorrent zu veröffentlichen und damit Einnahmen zu erzielen. Laut Variety befürchtete Klinker jedoch Gegenreaktionen von Rechteinhabern, die in BitTorrent noch immer ein Unternehmen sehen, das Piraterie begünstigt. Er habe es deshalb für besser gehalten, BitTorrent zu einer Technikfirma umzubauen, deren Angebote mehr Rücksicht auf die Privatsphäre nehmen und vor Überwachung schützen – insbesondere im Vergleich zu etablierten Cloudspeicher-Lösungen.

BitTorrent wurde so zu einem Inkubator verschiedener neuer Dienste, zu denen neben Sync die sichere Chat-Anwendung Bleep zählte – und beide basierten auf dem Torrent-Prinzip des dezentralen Datenverkehrs. Mit Bleep lassen sich nicht nur Textnachrichten verschicken, sondern auch verschlüsselte Sprachanrufe führen.

Im letzten Jahr ergänzte BitTorrent seine Mobil-App Sync um eine Reihe neuer Features, die der Produktivität der Nutzer zugute kommen sollten. Ohne Umwege über die Cloud machen zu müssen, sollten sie nicht mehr nur auf Dateien zugreifen und diese betrachten, sondern auch verschiedene Dateitypen erstellen und direkt in einem Sync-Ordner abspeichern können.

Während Eric Klinker die von ihm eingeschlagene Strategie nun in seinem neuen Unternehmen fortsetzt, will BitTorrent mit zwei Co-CEOs erst recht auf Medieninhalte setzen. Es hat eine Live-Streaming-App veröffentlicht und will in Los Angeles ein eigenes Studio eröffnen. Geflüstert wird außerdem von einem weiteren Medienprojekt mit dem Codenamen „BitTorrent Now“.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Neue Backdoor: Bedrohung durch Malvertising-Kampagne mit MadMxShell

Bisher unbekannter Bedrohungsakteur versucht über gefälschte IP Scanner Software-Domänen Zugriff auf IT-Umgebungen zu erlangen.

1 Tag ago

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

2 Tagen ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

2 Tagen ago

Wie ein Unternehmen, das Sie noch nicht kennen, eine Revolution in der Cloud-Speicherung anführt

Cubbit ist das weltweit erste Unternehmen, das Cloud-Objektspeicher anbietet. Es wurde 2016 gegründet und bedient…

2 Tagen ago

Dirty Stream: Microsoft entdeckt neuartige Angriffe auf Android-Apps

Unbefugte können Schadcode einschleusen und ausführen. Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung einer Android-Funktion.

2 Tagen ago

Apple meldet Umsatz- und Gewinnrückgang im zweiten Fiskalquartal

iPhones und iPads belasten das Ergebnis. Außerdem schwächelt Apple im gesamten asiatischen Raum inklusive China…

2 Tagen ago