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Samsung Portable SSD T3 im Test

Mit der Portable SSD T3 bietet Samsung eine mobile SSD-Lösung auf Basis der selbst entwickleten V-NAND-Flashtechnologie. Die Portable SSD T3 ist mit Kapazitäten von 256 und 512 GByte sowie 1 und 2 Terabyte erhältlich. Für den Anschluss an Notebooks, Tablets, Smartphones oder TVs sorgt ein USB-C-Anschluss. Dieser beherrscht die USB-Standards 3.1 Gen 1, 3.0 und 2.0. Laut Samsung bieten die Modelle eine maximale Datenübertragunsrate von bis zu 450 MByte/s. Die Straßenpreise für die Portable SSD T3 liegen je nach Kapazität aktuell zwischen 130 und 740 Euro.

Mit Abmessungen von 74 x 58 x 10,5 mm ist die Portable SSD T3 äußerst kompakt. Auch das Gewicht von maximal 51 Gramm (2-TByte-Version) prädestiniert die Speicherlösung für den mobilen Einsatz. Sie ist kompatibel zu Windows 7 oder höher, OS X 10.7 oder höher sowie Android 4.4 KitKat oder höher.

Verbindungsproblematik

Im Lieferumfang befindet sich ein Anschlusskabel mit USB-Typ-C und -A-Stecker. Somit lässt sich die Portable SSD T3 an alle Geräte anschließen, die über eine USB-Typ-A-Buchse verfügen. Für neuere Mobilgeräte wie das Samsung Galaxy TabPro S oder das Apple MacBook, die nur über USB-Typ-C-Anschlüsse verfügen, ist ein Adapterkabel oder eine USB-C-Docking-Station mit Typ-A-Anschluss nötig.

Diesbezüglich ist allerdings Vorsicht angesagt: So kann es passieren, dass trotz einer funktionsfähigen Kabelverbindung die Samsung Portable SSD T3 nicht die volle Leistung entfaltet. Das werden beispielsweise MacBook-Anwender bemerken, wenn sie mit dem im MacBook-Lieferumfang enthalten USB-C-Ladekabel für die Verbindung mit der Portable SSD T3 verwenden. Dieses ist nur zu USB 2 kompatibel, sodass man in der Praxis lediglich Datenraten von circa 40 MByte/s erzielt und nicht die von Samsung versprochenen 450 MByte/s erreicht. Oder etwas anschaulicher ausgedrückt: Für die Übertragung von knapp 1000 Musikdateien mit einem Umfang von etwa 14 GByte muss man mit einer USB-2.0-Verbindung im günstigsten Fall circa 4:32 Minuten kalkulieren, während mit USB-3.1-Anschluss für diesen Vorgang unter optimalen Bedingungen nur 37 Sekunden vergehen. Für die volle Performance ist also ein USB-Kabel erforderlich, das die maximale Geschwindigkeit der Portable SSD T3 in Form von USB 3.1 Gen 1 mit 5 GBit/s unterstützt.

Performance

Darüber hinaus muss man in der Praxis mit weiteren Performance-Limits rechnen. Die Datenübertragung von und zu einem Smartphone findet bei den meisten Modellen über einen USB-2.0-Anschluss statt, sodass per se die Leistung der Portable SSD T3 nicht ausgeschöpft werden kann. Ebenso muss man Leistungsbeeinträchtigungen mit älteren USB-3.0-Schnittstellen in Kauf nehmen, die nicht das USB Attached SCSI Protocol (UASP) unterstützen. Und selbst bei optimaler Verbindung kann es zu Leistungseinbußen kommen. Etwa dann, wenn die Gegenstelle die Daten nicht so schnell verarbeiten kann, wie sie von der Portable SSD T3 geliefert wird. Das kommt in der Praxis häufiger vor, da die meisten SSDs in PCs beziehungsweise Notebooks eine geringere Schreibleistung als die Samsung Portable SSD T3 an Leseperformance bietet. Umgekehrt tritt der Fall auch auf, wenn auch nicht so häufig. Hier muss schon eine SSD per PCI-Express an das System eingebunden sein, um höhere Transferleistungen zu liefern als die Samsung Portable SSD T3 verarbeiten kann. Das ist etwa beim MacBook der Fall: Während die Übertragung der 14 GByte Musikdaten von Portable SSD T3 zum MacBook nach circa 37 Sekunden abgeschlossen ist, dauert der Transfer in der umgekehrten Richtung 49 Sekunden.

Verschlüsselung

Daten können auf der Portable SSD T3 verschlüsselt werden. Hierfür bietet Samsung das Tool T3 Log in Activation, das für Windows, OS X und Android vorliegt und eine Entschlüsselung unter den unterstützten Betriebssystemen erlaubt. Somit ist es beispielsweise möglich, die Daten auf der Portable SSD T3 unter OS X zu verschlüsseln und sie unter Windows oder Android zu entschlüsseln, was natürlich nur gelingt, wenn das standardmäßig verwendete Dateisystem ExFat nicht verändert wird. Wer die Portable SSD T3 zum Beispiel mit NTFS formatiert, kann sie unter OS X nur noch zum Lesen von Daten nutzen. Ist sie mit HFS formatiert, kann sie nur noch unter OS X verwendet werden. Die Lese- und Schreibleistung der Portable SSD T3 wird durch die Verschlüsselung nicht nennenswert beeinflusst.

Fazit

Samsung bietet mit der Portable SSD T3 eine kompakte, leichte und extrem leistungsfähige mobile Speicherlösung auf Basis von V-NAND-Flash. Anwender, die auf der Suche nach einer externen Speicherlösung mit hoher Performance sind, werden also bei der Portable SSD T3 fündig. Allerdings ist der Preis für die Lösung nicht gerade günstig. Mit circa 740 Euro für die 2-Terabyte-Version muss man ein Vielfaches einer HDD-basierten Speicherlösung bezahlen. Dass man in der Praxis einige Abstriche hinsichtlich der Performance machen muss, liegt nicht an der Portable SSD T3, sondern daran, dass für den Datenaustauch vorgesehene Geräte häufig langsamer arbeiten als die mobile Speicherlösung von Samsung.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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