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Windows 10: kostenloses Upgrade endet in 90 Tagen

Auf einer Presseveranstaltung Mitte April in München hat Oliver Gürtler, Leiter Geschäftsbereich Windows, aktuelle Zahlen zur Verbreitung von Windows 10 mitgeteilt. Demnach erreicht das neueste Microsoft-Betriebssystem in deutschen Unternehmen bereits einen Anteil von 34 Prozent. Überdurchschnittlich viele Windows-PCs werden in Firmen mit 25 bis 250 Arbeitsplätzen registriert.

Laut Gürtler planen 43 Prozent der Unternehmen, Windows 10 noch dieses Jahr einzuführen. 22 Prozent wollen das Upgrade angeblich im ersten Halbjahr durchführen. 8 Prozent dieser Firmen sind bereits in den ersten drei Monaten auf Windows 10 migriert. In einer von Techconsult durchgeführten Untersuchung geben 45 Prozent der Unternehmen als Motiviation für den Umstieg auf Windows 10 den Wunsch an, immer die aktuellste Software verwenden zu wollen. Für ein Drittel ist die Nutzung neuer Features wichtig. Weitere 30 Prozent nennen das einheitliche Betriebssystem über mehrere Geräteklassen als Migrationsgrund. Insgesamt sind 83 Prozent der Anwender zufrieden bis sehr zufrieden mit der neuen Plattform. 85 Prozent loben die Software-Kompatibilität und 70 Prozent schätzen die Benutzeroberfläche.

Laut Gürtler ist Microsoft mit der Verbreitung von Windows 10 bisher sehr zufrieden. Der Microsoft-Manager weist aber auch darauf hin, dass die kostenlosen Upgrade-Möglichkeit, die für Privatkunden und Unternehmen gilt, am 29.7.2016 endet. In diesem Zusammenhang stellt er noch einmal klar, dass auch nach diesem Zeitpunkt für auf Windows 10 migrierte PCs keine Lizenzkosten anfallen.

Während der grundlegende Support für PCs mit Windows 7 bereits im Januar 2015 eingestellt wurde und für Window 8.1 in zwei Jahren endet, erhält Windows 10 im Sommer zusätzliche Features, die Microsoft offiziell als Windows 10 Anniversary Update bezeichnet, das den bisherigen Codenamen Redstone ablöst. Die Aktualisierung ist für alle Windows-10-Nutzer kostenlos, und zwar für PCs, Tablets, IoT-Geräte, die Spielkonsole Xbox und auch die Augmented-Reality-Brille HoloLens.

Zu den neuen Funktionen gehört, dass der biometrischen Zugang Windows Hello für Anwendungen wie den Browser Edge verfügbar ist. Es verspricht auch einen intuitiveren Umgang mit dem digitalen Assistenten Cortana. Ein Austausch mit Cortana soll künftig auch mit gesperrten Geräten möglich sein – ohne vorheriges Einloggen. Windows Ink soll indes die Stifteingabe natürlicher machen und eine Schreiberfahrung wie auf Papier ermöglichen. Als Anwendungsbeispiel nennt Microsoft digitale „Haftnotizen“ und Zeichnungen auf Whiteboards. Ein Stift soll auch das Teilen analoger Inhalte in der digitalen Welt vereinfachen.

Für Unternehmen dürfte der neue Dienst Windows Advanced Threat Protection von Interesse sein. Das unter dem Codenamen „Seville“ entwickelte kostenpflichtige Zusatzfeature soll Firmen dabei helfen, Bedrohungen zu identifizieren, die andere Sicherheitsmaßnahmen überwunden haben, und Nutzern Hilfsmittel zur Untersuchung von Sicherheitslücken an die Hand geben sowie Handlungsempfehlungen aussprechen. Der neue Dienst nutzt dazu einen „intelligenten Security Graph“, den Microsoft in seiner Azure-Cloud betreibt. Dieser umfasst anonymisierte Daten zu täglich entdeckten Schaddateien sowie Bedrohungsanalysedaten, die von Sensoren und Sicherheitsexperten innerhalb und außerhalb von Microsoft weltweit zusammengetragen wurden.

Windows 10 ist auch bei ZDNet-Lesern beliebt und erreicht inzwischen einen Anteil von knapp 42 Prozent unter allen Windows-Nutzern, die auf ZDNet.de zugreifen. Damit liegt das neueste Microsoft-Betriebsystem nur noch knapp hinter Windows 7, das auf einen Anteil von knapp 46 Prozent kommt (Grafik: ZDNet.de).
Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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