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Britischer Hosting-Dienstleister löscht hunderte Domains

Der für preiswerte Domain-Registrierungen und -Hosting bekannte britische Dienstleister 123reg hat am Wochenende offenbar versehentlich mehrere Hundert Domains gelöscht. Die genaue Zahl ist noch unbekannt. Sites und Domainnamen verschwanden, als hätten sie nie existiert. Es handelte sich um Kunden, die einen Virtual Private Server (VPS) gebucht hatten.

Am 16. April informierte der Dienstleister zunächst, er untersuche „Verbindungsprobleme“ und die „Performance unseres VPS-Produkts“. Dann folgten die Twitter-Mitteilungen schnell aufeinander: Man habe „alle Mann an Bord“ gebracht, um das Problem zu beheben, und auch externe Hilfe angefordert. Ähnlich vage hieß es, man stelle VPS-Server „mit Data-Recovery-Tools“ wieder her – was immerhin das Eingeständnis beinhaltet, dass ganze Festplatten gelöscht wurden.

Die Wiederherstellung gehe mit einer Integritätsprüfung einher. Das sei ziemlich zeitaufwändig, erklärte der Dienstleister, zumal man die Arbeiten parallel auf mehreren Servern an unterschiedlichen Orten vornehme. Dabei bestimmten Kunden Prioritäten einzuräumen sei nicht möglich. „Der Fortschritt ist erkennbar, und wir haben schon eine Reihe Hosts erfolgreich wiederhergestellt.“

Ein Zeit Ende der Arbeiten sie bisher nicht absehbar, hieß es auch. Kunden mit eigenem Backup werden gebeten, ihre Hosts selbst wiederherzustellen – eigentlich ein Unding, aber immerhin wird ein Leitfaden angeboten.

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Die Cloud forciert Innovationen

Ohne Cloud-Technologie sähe der Alltag heute ganz anders aus. Dropbox, Facebook, Google und Musikdienste gäbe es nicht. Erst Cloud-Technologien haben diese Services ermöglicht und treiben heute Innovationen schneller denn je voran.

Schon am Samstag hatte The Register von einem betroffenen Kunden – der Softwarefirma Inn-Master – erfahren, dass jemand ein katastrophales Skript auf dem Host ausgeführt habe, wodurch der Server und diverse Websites gelöscht worden seien.

„Unser Hosting-Proivder hat immer noch keinen einzigen Datensatz wiederhergestellt, und die meisten Websites unserer Kunden sind noch offline“, heißt es in einer Erklärung von Inn-Master. „Sie haben alle Kunden informiert, dass sie am besten von vorn mit einem sauberen Server anfangen sollten und ihn neu aufbauen, was wir jetzt tun. Das ist aber eine Arbeit, die einen ganzen Tag in Anspruch nimmt.“

Auf Twitter und in anderen Sozialen Netzen häufen sich die Beschwerden. Bisher ist weder klar, ob und wann die Wiederherstellung abgeschlossen werden kann, noch wie es zu dem Problem kam – durch menschliches Versagen oder einen Ausfall von Hard- oder Software.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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