Dell-Kunden in den USA sind in letzter Zeit vermehrt Ziel von Telefonbetrügern geworden, die sich als Support-Mitarbeiter des Unternehmens ausgeben. Um ein vermeintliches Problem beheben zu lassen, sollen die Angerufenen eine Fernwartungssoftware installieren. Mit deren Hilfe entwenden die Kriminellen dann vertrauliche Daten der Anwender. Die Anrufer scheinen über korrekte Informationen wie Serien-, Modell- und Support-Ticket-Nummern zu verfügen, was ihnen den Betrug erleichtert.
Bereits im August 2015 hatte Dell auf einer US-Support-Seite vor der Betrugsmasche gewarnt und auf Möglichkeiten hingewiesen, wie Angerufene Betrugsversuche melden können. Außerdem wird dort erklärt, dass echte Support-Mitarbeiter von Dell nie unaufgefordert anrufen. „Wir kontaktieren Sie ausschließlich über die DellConnect Software oder die Dell Support Center Software. Dies erfolgt allerdings nur, wenn Sie dieser Kontaktaufnahme in der Software zuvor zugestimmt haben“, erklärt der Hersteller.
Da das Problem aber offenbar doch dringender wurde, hat es Dell im Oktober vergangenen Jahres noch einmal in seinem Firmen-Blog ausführlich aufgegriffen. Darin wird auch auf Möglichkeiten eingegangen, wie Angerufene in Kanada und Großbritannien Betrugsversuche melden können.
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Auf Anfrage von ITespresso.de erklärte Dell jetzt, man habe in Deutschland in jüngster Zeit keine Beschwerden über derartige Betrugsversuche von Kunden erhalten. Dass sie vermehrt auftreten, könne man daher nicht bestätigen. Außerdem seien aufgrund der Vorfälle in den USA die Datenbanken mit Kundendaten überprüft worden. Dabei habe man keine Hinweise auf erfolgreiche Angriffe finden können. Daher lässt sich derzeit nur spekulieren, woher die von den Anrufern verwendeten Daten stammen.
Hierzulande missbrauchten Betrüger in der Vergangenheit unter anderem auch die Namen von 1&1 und Microsoft. Beispielsweise nahmen Cyberkriminelle gezielt verbliebene Anwender von Windows XP ins Visier, indem sie sich bei Anrufen als Support-Mitarbeiter von Microsoft ausgaben. Für ihre vermeintlichen „Dienste“ verlangten sie entgegen früherer Betrugsmaschen, bei denen sie Sicherheitsprobleme vorgaukelten, nicht mehr zwischen 80 und 200 Euro, sondern nur 10 Euro. Zugleich versuchten sie aber während der Fernwartungssitzungen, Kontodaten zu ergaunern und damit Geldtransfers via Western Union über mehrere Hundert Euro zu veranlassen.
[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]
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