Microsoft hat seine erste Linux-Zertifizierung eingeführt. Cloud-Experten können jetzt das Zertifikat Microsoft Certified Solutions Associate (MCSA) Linux on Azure erwerben. Das Programm wird im Rahmen einer Partnerschaft mit der Linux Foundation angeboten.
Um diese Bescheinigung zu erhalten, müssen IT-Spezialisten den Microsoft-Test 70-533 (Implementierung von Infrastrukturlösungen unter Microsoft Azure) ebenso bestehen wie die Prüfung zum Linux Foundation Certified System Administrator (LFCS). Sie müssen sich also mit Linux-Verwaltung ebenso auskennen wie mit der Einrichtung von Lösungen für Microsoft Azure. Eine Registrierung für diese Tests ist ab sofort möglich.
Microsoft-Azure-CTO Mark Russinovich hatte kürzlich geäußert: „Es ist ja offensichtlich – wenn wir Linux nicht unterstützen, haben wir nur Windows im Angebot, und das ist nicht praktisch. Letzten Herbst war eine von fünf Instanzen unter Azure eine Linux-Instanz. Heute, nur ein Jahr später, ist es eine von vier Instanzen.“ Übersetzt heißt das: Microsoft unterstützt Linux, weil es ein gutes Geschäft ist.
Für die Umsetzung kam letztlich nur ein Partner in Frage, wie Steven Guggenheimer schreibt, Chief Evangelist bei Microsoft: „Die Linux Foundation ist die führende Organisation, um interessierte Kreise des Open-Source-Ökosystems zu repräsentieren. Das sowie ihr nachweisliches Engagement für professionelle, distributionsneutrale und leistungsabhängige Zertifikate machen sie zum natürlichen Partner für unsere Linux-on-Azure-Zertifikate.“
Unter Azure unterstützt Microsoft aktuell acht Linux-Distributionen. Es sind Canonicals Ubuntu, CentOS, CoreOS, Oracle Linux, SUSE Linux Enterprise und openSUSE sowie neuerdings auch Debian GNU/Linux und Red Hat Enterprise Linux. Zudem können Azure-Kunden selbst Linux-Distributionen via Kommandozeile bereitstellen. Die genannten haben aber den Vorteil, speziell für den Azure Marketplace vorbereitet zu sein.
Linux-Experte Steven J. Vaughan-Nichols von ZDNet.com merkt an, noch vor einem Jahr hätte er eine Linux-Zertifizierung durch Microsoft nicht für möglich gehalten. In Zukunft werde ihn nur noch eine Microsoft-Linux-Distribution überraschen können.
[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]
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