Mit großem Stühlerücken in der Führungsetage reagiert LG Electronics insbesondere auf das anhaltend schwächelnde Smartphone-Geschäft, das für einen starken Gewinnrückgang gesorgt hat. Die neue Besetzung von Schlüsselpositionen soll „das Unternehmen für das kommende Jahr vorbereiten“. Leitende Mitarbeiter erhielten durch die neue Führungsstruktur mehr Entscheidungsfreiheit und Verantwortung.
Den Konzern werden in Zukunft drei Industrieveteranen als Representative Directors leiten. Diese vertreten nach koreanischem Recht als Mitglieder des Aufsichtsrats das Unternehmen rechtlich. Sie treffen außerdem Entscheidungen und setzen Beschlüsse um. Jo Seong-jin ist als Präsident und CEO für LG Home Appliances & Air Solutions zuständig. Juno Cho steht LG Mobile Communications als Präsident und CEO vor. David Jung wird Präsident und Finanzchef. Der derzeitige Vice Chairman und CEO Koo Bon-joon wird in das Führungsteam der Muttergesellschaft LG Corp. zurückkehren, heißt es in der Ankündigung weiter.
Das schwache Smartphonegeschäft von LG führte im dritten Quartal zu einem Gewinneinbruch gegenüber dem Vorjahr von 37 Prozent auf 257 Millionen Dollar. Dabei konnten auch die besseren Ergebnisse mit Fernsehern und Haushaltsgeräten den Abschwung nicht verhindern. Der südkoreanische Elektronikkonzern sucht daher dringend nach neuen Wachstumsbereichen.
Die neue Struktur soll auch für eine größere Autonomie der vier Geschäftsbereiche Home Entertainment, Mobile Communications, Home Appliances & Air Solution und Vehicle Components sorgen, damit sie Wachstumschancen wendiger nutzen können. Diese erwartet LG unter anderem in Segmenten wie Automotive, Energie, IT und B2B.
Im August kündigte LG hohe Investitionen in die OLED-Display-Technik an, um Wettbewerbern in diesem Bereich wieder einen Schritt voraus zu sein. Bis 2018 will es rund 8,5 Milliarden Dollar in die Entwicklung und Herstellung von Bildschirmen auf Basis organischer Leuchtdioden stecken. Nach einem Reuters-Bericht fließt ein Großteil des Geldes in die Entwicklung von OLED-Panels für Fernseher und Mobilgeräte wie Smartphones, Tablets und Wearables.
Nicht rund lief es jüngst bei LGs Bemühungen um den Wachstumsmarkt der Smartwatches. Der Konzern stoppte die Auslieferung seiner LTE-Smartwatch Urbane Second Edition. Als Grund nannte der Hersteller ein Hardwareproblem, beschrieb es aber nicht näher.
[mit Material von Katie Collins, News.com]
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