Dell hat offenbar mehr als ein selbst signiertes Root-Zertifikat herausgegeben. Wie Computerworld berichtet, liefert der Computerhersteller das DSDTestProvider genannte Zertifikat jedoch nicht mit neuen Desktop-PCs und Notebooks aus, sondern installiert es zusammen mit dem auf seiner Support-Website angebotenen Tool Dell System Detect (DSD). Seine Aufgabe ist es, das Gerät eines Nutzers zu erkennen und produktbezogene Supportinformationen zu liefern.
Das eDellRoot-Zertifikat stuft Dell in einem Blogeintrag weder als Malware noch als Adware ein. „Das vorinstallierte Root-Zertifikat dient eigentlich nur dazu, Kunden besseren, schnelleren und einfacheren Support zu liefern. Unglücklicherweise führt es jedoch zu einer ungewollten Sicherheitslücke.“
Inzwischen bietet Dell auch eine Anleitung (PDF) zum Entfernen des ersten Root-Zertifikats sowie ein automatisches Removal-Tool an. Beides gibt es laut Computerworld allerdings noch nicht für das DSDTestProvider-Zertifikat. Auch eine offizielle Stellungnahme des Unternehmens liege noch nicht vor.
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Dem Bericht zufolge verbleibt das Zertifikat auch nach der Deinstallation des Dell-System-Detect-Tools auf dem Rechner. Eine manuelle Löschung sei aber über den Zertifikatsmanager „certlm.msc“ möglich. Es befinde sich unter der Rubrik „Vertrauenswürdige Stammzertifizierungsstellen“ im Ordner „Zertifikate“.
Im April habe Dell System Detect eine Sicherheitslücke auf Geräten von Dell-Kunden geöffnet, heißt es weiter in dem Bericht. Eine von einem Sicherheitsforscher entdeckte Anfälligkeit habe es Angreifern erlaubt, Malware auf Systemen einzuschleusen, auf denen das Tool ausgeführt wird.
[Update 15.40 Uhr]
Dell hat inzwischen eingeräumt, dass das DSDTestProvider-Zertifikat ähnliche Eigenschaften besitzt wie das eDellRoot-Zertifikat. Es sei aber nur an Besucher der Support-Website verteilt worden, die zwischen dem 20. Oktober und 24. November 2015 die Dell-System-Detect-Anwendung genutzt hätten. Ab sofort biete Dell nur noch eine Version der App ohne das Zertifikat an. Dell verteile außerdem ein Software-Update, das das Problem beseitige. Eine interne Prüfung habe außerdem ergeben, dass die von Dell verwendeten PC-Images keine weiteren Root-Zertifikate enthalten.
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