Twitter-Bot gewinnt binnen neun Monaten 1000 Preisausschreiben

Der Entwickler Hunter Scott schildert in seinem Blog, wie ein von ihm erstellter Twitter-Bot innerhalb von neun Monaten rund 1000 Preisausschreiben gewann. Das sind im Schnitt vier Wettbewerbe pro Tag.

Es handelte sich durchwegs um Wettbewerbe, an denen man sich beteiligen konnte, indem man die ursprüngliche Ankündigung retweetete – ein besonders im englischen Sprachraum beliebtes System, das üblicherweise mit Formulierungen wie „Retweet 2 win“ eingeleitet wird. Entsprechend leicht fiel es Scott, in Python ein Skript zu schreiben, das solche Wettbewerbe vollautomatisch aufspürte und mitmachte. Überraschend habe er nur gefunden, dass er auf keinen vergleichbaren Bot stieß, schreibt der Entwickler.

Zusätzlich musste das Skript ermitteln, ob es zu den Wettbewerbsbedingungen gehörte, dem ursprünglichen Konto zu folgen. Der schwierigste Teil war es aber laut Scott, einer Erkennung und damit Verbannung von Twitter zu verhindern. Dazu darf der Bot nicht zu viele Beiträge innerhalb einer bestimmten Zeitspanne versenden. Auch gibt es auf Twitter nicht öffentlich kommunizierte Einschränkungen, wie oft man anderen Usern folgen beziehungsweise sie entfolgen kann, um nicht als Bot zu gelten.

Die Lösung war schließlich, immer nur maximal 2000 Usern zu folgen. Nahm der Bot an einem weiteren Wettbewerb teil, kündigte er dem ältesten die Gefolgschaft auf. Bis dahin war der damit assoziierte Wettbewerb üblicherweise ohnehin zu Ende gegangen.

Insgesamt nahm Scotts Bot so an rund 165.000 Preisausschreiben teil. Seine Gewinnquote lag also bei etwa einem halben Prozent. Die auf einem Foto abgebildeten Gewinne waren nicht immer attraktiv – beispielsweise Tickets für Veranstaltungen in aller Welt, Online-Spiele-Währungen, Grafiken oder Testzugänge für Computerspiele. Als Favorit nennt Scott einen Cowboyhut mit dem Autogramm eines ihm unbekannten Stars einer mexikanischen Seifenoper. Der wertvollste Gewinn war ein Besuch der New York Fashion Week im Wert von 4000 Dollar, den der Programmierer aber nicht in Anspruch nahm. Eine Benachrichtigung zu einem gewonnenen Galaxy-S5-Smartphone von Samsung hingegen erwies sich als Fälschung.

HIGHLIGHT

Wie Samsung Knox das S6 und S6 Edge mit My Knox sicherer macht

Android-Smartphones werden immer häufiger auch in Unternehmen genutzt. Das ist auch einer der Gründe, warum Samsung seine Geräte besonders absichern will. Mit der Zusatzumgebung „Knox“ lassen sich Container im Betriebssystem des Smartphones erstellen und die private Daten von geschäftlichen trennen.

Tipp: Sind Sie ein Twitter-Experte? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Dirty Stream: Microsoft entdeckt neuartige Angriffe auf Android-Apps

Unbefugte können Schadcode einschleusen und ausführen. Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung einer Android-Funktion.

1 Stunde ago

Apple meldet Umsatz- und Gewinnrückgang im zweiten Fiskalquartal

iPhones und iPads belasten das Ergebnis. Außerdem schwächelt Apple im gesamten asiatischen Raum inklusive China…

2 Stunden ago

MadMxShell: Hacker verbreiten neue Backdoor per Malvertising

Die Anzeigen richten sich an IT-Teams und Administratoren. Ziel ist der Zugriff auf IT-Systeme.

17 Stunden ago

April-Patches für Windows legen VPN-Verbindungen lahm

Betroffen sind Windows 10 und Windows 11. Laut Microsoft treten unter Umständen VPN-Verbindungsfehler auf. Eine…

17 Stunden ago

AMD steigert Umsatz und Gewinn im ersten Quartal

Server-CPUs und Server-GPUs legen deutlich zu. Das Gaming-Segment schwächelt indes.

1 Tag ago

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome 124

Zwei Use-after-free-Bugs stecken in Picture In Picture und der WebGPU-Implementierung Dawn. Betroffen sind Chrome für…

3 Tagen ago