Nach Übernahme durch Twitter: Passwortmanager Mitro wird eingestellt

Nutzer des Passwortmanagers Mitro werden sich bis 31. August nach einem neuen Kennworttresor umsehen müssen. Denn der vor knapp einem Jahr von Twitter für eine unbekannte Summe übernommene Dienst wird Ende nächsten Monats aus Kostengründen eingestellt.

„Wir haben Mitro in unserer Freizeit weitergepflegt, mit unserem eigenen Geld“, erklären die Entwickler von Mitro Labs auf ihrer Website. „Inzwischen sind Verwaltungsaufwand und Kosten zu hoch geworden. Wir haben nicht die Zeit, einen Dienst zu pflegen, auf den sich die Menschen in Sachen Sicherheit verlassen. Als Folge müssen wir ihn einstellen.“

Ab 18. Juli werden sich keine neuen Konten mehr erstellen lassen. Ab 16. August können Nutzer Daten nur noch auslesen, aber keine neuen mehr hinzufügen. Die Abschaltung erfolgt dann wie erwähnt am 31. August. Am 13. September werden Mitro Labs zufolge alle Nutzerdaten „dauerhaft vernichtet“.

Zuvor können Anwender ihre Daten über die Mitro-Browsererweiterung in Form einer CSV-Datei im LastPass-Format exportieren. Diese lässt sich anschließend in den alternativen Passwortmanagern LastPass oder 1Password wieder importieren, was den Umstieg erleichtert.

Mit der Übernahme durch Twitter Ende Juli 2014 hatte Mitro Labs schon seinen Shop mit Erweiterungen für Chrome, Firefox und Safari sowie mit Apps für Android und iOS geschlossen. Zugleich veröffentlichte es seinen kompletten Server- und Client-Code unter die Open-Source-Lizenz GPL auf GitHub.

Damals kündigte das im Mai 2012 gegründete Start-up auch an, gemeinsam mit der Electronic Frontier Foundation an der Umwandlung zu einem „nachhaltigen, Community-betriebenen Projekt“ zu arbeiten. „Wir haben hart dafür gearbeitet, einen sicheren, einfach zu nutzenden Passwortmanager für Einzelpersonen und Gruppen zu entwickeln. Wir haben große Fortschritte gemacht und glauben, dass die Community uns dabei helfen kann, noch mehr zu erreichen“, so das Mitro-Labs-Team vor knapp einem Jahr. Seitdem halten sich die Aktivitäten des Projekts aber in Grenzen.

[mit Material von Chris Duckett, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

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