Windows 10: Datenschutzeinstellungen unter der Lupe

Datenschutz: Zugriff auf Kontakte, Kontoinformationen und Kalender festlegen

Nach der Installation von Windows 10 sollten Anwender auch festlegen, ob Apps das Recht erhalten auf Informationen des Microsoft-Kontos zuzugreifen. Die Berechtigungen dazu können Anwender über Datenschutz\Kontoinformationen festlegen.

Auch der Zugriff auf Kontakte und Mails lässt sich an dieser Stelle steuern. Die Optionen sind im Menü Kontakte zu finden. Der Zugriff auf den Kalender und dessen Daten steuern Anwender über Kalender.

Der Menüpunkt Messaging erlaubt die Einstellung der Rechte für Apps, die Nachrichten lesen oder erstellen können. Sind hier keine Apps aufgelistet, dann gibt es auf dem lokalen Rechner keine Apps, die den Zugriff benötigen. Die Einstellungen sollten also auch dazu genutzt werden zu überprüfen, ob es aktuell Apps mit zu vielen Rechten in Windows gibt.

Ein weiterer Blick sollte auf die Option Hintergrund-Apps geworfen werden. Hier ist zu sehen, welche Anwendungen im Hintergrund Daten herunterladen, Benachrichtigungen senden und Informationen auslesen. Sind hier keine Apps aufgelistet, gibt es auch keine Anwendungen, die im Hintergrund gestartet sind.

Datenschutz-Einstellungen für Tablets und Notebooks – Bewegungsdaten und -Profil steuern

Wer seinen Windows 10-Rechner oder sein Tablet mobil nutzt, sollte weitere Einstellungen bezüglich des Datenschutzes vornehmen. Hier bieten sich vor allem die Menüs Position, Kamera, Mikrofon und Funkempfang an.

Über Position lässt sich die generelle Positionserkennung für einen Rechner aktivieren oder deaktivieren. Außerdem lässt sich die aktuelle Position explizit ausblenden. Besonders Interessant sind an dieser Stelle natürlich die Bewegungsdaten eines Anwenders. Diese lassen sich über den Bereich Positionsverlauf löschen.

Der Positionsverlauf lässt sich in Windows 10 in den PC-Einstellungen festlegen (Screenshot: Thomas Joos).

Im unteren Teil des Fensters lassen sich darüber hinaus Einstellungen vornehmen, welche Apps das Recht haben, auf die eigene Position zuzugreifen. Hier sollte nach der Installation von Windows 10, aber auch nach der Installation von Apps, überprüft werden, ob unberechtigte Apps Zugriff auf die Bewegungsdaten nehmen wollen.

Die Berechtigungen für Apps lassen sich in den PC-Einstellungen anpassen (Screenshot: Thomas Joos).

Natürlich sollte auch festgelegt werden, welche Apps Zugriff auf die Kamera des Rechners, Notebooks oder Tablets haben. Diese Einstellungen sind über Kamera zu finden. Auch hier besteht die Möglichkeit, genauso wie bei den Bewegungsdaten, genau zu steuern, welche Apps Zugriff auf die Kamera haben. Das Gleiche gilt für die Verwendung des Mikrofons von Computern. Auch hierzu lassen sich dedizierte Einstellungen für Apps vornehmen.

Generell lassen sich bei allen diesen Optionen auch Einstellungen vornehmen, dass keinerlei Apps das Recht erhalten auf die Hardware zuzugreifen.Ein wichtiger Punkt für Apps-Berechtigungen ist über Funkempfang zu finden. Hier sehen Anwender welche Apps das Recht erhalten auf die WLAN- oder Bluetooth-Verbindungen zuzugreifen.

Datenaustausch mit externen Geräten steuern

Über Datenschutz\Weitere Geräte lassen sich Einstellungen festlegen, die den Datenaustausch und die Synchronisierung mit externen Geräten betreffen. Dabei handelt es sich vor allem um Smartphones oder Tablets, die Daten mit Windows 10 synchronisieren. Im Fenster können Anwender einstellen ob Apps auf dem PC generell das Recht erhalten, auf das Smartphone zuzugreifen.

Unterhalb von „Vertrauenswürdige Geräte verwenden“ sehen Anwender die angebundenen Geräte, denen die lokale Windows 10-Installation vertraut, und die Daten mit dem Rechner ohne Rückfrage synchronisieren oder replizieren dürfen. Hier lassen sich auch Rechte für Apps steuern die auf das Gerät zugreifen wollen.

In Windows 10 können Anwender auch steuern welche Apps das Recht erhalten auf vertrauenswürdige Geräte zuzugreifen (Screenshot: Thomas Joos).

Konteneinstellungen überprüfen

In den Einstellungen finden Anwender den Menüpunkt Konten. Hier sind alle Einstellungen zusammengefasst, mit denen sich Microsoft-Konten personalisieren lassen. Generell sollte hier zunächst der Menüpunkt Einstellungen synchronisieren aufgerufen werden. Hier können Anwender steuern welche Daten zwischen den einzelnen Rechnern synchronisiert werden, die das gleiche Microsoft-Konto verwenden.

Arbeiten auch andere Anwender im Haushalt oder der Familie mit dem gleichen Konto, ist es unbedingt empfehlenswert genau zu überprüfen, welche Daten auf die anderen Rechner synchronisiert werden. Denn neben grafischen Einstellungen, kann Windows 10 auch heikle und persönliche Daten, wie Kennwörter, synchronisieren. An dieser Stelle lässt sich die Synchronisierung auch komplett deaktivieren.

In den Synchronisierungseinstellungen legen Anwender fest, welche Daten sie auf andere Rechner synchronisieren wollen (Screenshot: Thomas Joos).

Anmeldeoptionen optimieren

Zu einem sinnvollen Datenschutz gehört auch die optimale Konfiguration der Anmeldung am Rechner. Die dazu notwendigen Einstellungen sind über Einstellungen\Konten\Anmeldeoptionen zu finden. Wird am Rechner mit einem Microsoft-Konto gearbeitet, sollte der erste Schritt aber zu Ihr Konto gehen. Hier erscheint die Option zum Bestätigen des aktuellen Anmeldekontos. Im Grunde genommen besteht die Bestätigung daraus, dass Anwender das Kennwort für das Microsoft-Konto eingeben müssen.

Zusätzlich sollten Anwender auch die Option Personalisierung\Sperrbildschirm überprüfen. Hier lassen sich Apps hinterlegen, die Informationen auf dem Startbildschirm anzeigen können. Ist die Anzeige von Informationen nicht gewünscht, sollten den Apps auf dem Sperrbildschirm die Rechte zum Anzeigen von Benachrichtigungen entzogen werden, oder besser überhaupt keine Apps in diesem Bereich angezeigt werden.  Neben Apps mit ausführlichen Statusinformationen, lassen sich auch noch weitere Apps mit kurzen Statusinfos hinterlegen.

Auch im Startmenü lassen sich sensible Daten auslesen. Das Startmenü zeigt Apps an, die häufig verwendet werden. Ist das nicht gewünscht, lässt sich diese Funktion ausschalten. Die Optionen sind über Personalisierung\Start zu finden. Standardmäßig ist die Option aktiviert, mit einem Schiebregler lässt sie sich deaktivieren.

Microsoft-Konto online verwalten

Wenn sich Benutzer an Windows 10 mit ihrem Microsoft-Konto an, sollten sie die Online-Einstellungen überprüfen. Diese werden aber nicht in Windows 10 konfiguriert und überprüft, sondern über eine Internetseite bei Microsoft (https://account.microsoft.com). Auf der Seite lassen sich zum einen die persönlichen Daten bearbeiten, zum anderen können Anwender hier ihre Datenschutzeinstellungen anpassen. Über den Link Marketingeinstellungen ändern lassen sich Werbe-E-Mails von Microsoft deaktivieren, wenn diese nicht mehr gewünscht sind.

In den Online-Einstellungen des Microsoft-Kontos nehmen Anwender Einstellungen vor, die auch Windows 10 betreffen (Screenshot: Thomas Joos).

Auf dieser Seite sind auch die Apps zu sehen, die Anwender im Windows-Store eingekauft haben  sowie Gutscheine und Abonnements für Office 365, MSDN, OneDrive, Xbox Live und mehr. Über den Link Aktuelle Aktivität überprüfen, erhalten Anwender ausführliche Informationen von welchen Orten eine Anmeldung mit dem Konto erfolgt ist. Hier lassen sich auch Karten anzeigen und genaue Uhrzeiten und Gerätenamen der Anmeldung. Wenn das nicht gewünscht ist, sollten in Windows 10 in den Datenschutz-Einstellungen die Übertragung der Position deaktiviert werden. Aber auch dann kann Microsoft durch die Anmeldung mit dem Microsoft-Konto noch einige Daten auslesen.

In den Kontoeinstellungen des Microsoft-Kontos lassen sich umfangreiche Informationen auslesen (Screenshot: Thomas Joos).

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ZDNet.de Redaktion

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