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Bitkom: Start-ups benötigen im Schnitt 2,5 Millionen Euro frisches Kapital

Die große Mehrheit der Start-ups in Deutschland ist in den kommenden zwei Jahren auf frisches Kapital angewiesen. Im Durchschnitt beträgt der Finanzierungsbedarf innerhalb dieser Zeit 2,5 Millionen Euro. Das hat eine Umfrage des Branchenverbands Bitkom unter 227 Gründern von jungen deutschen IT- und Internetfirmen ergeben.

Demnach geht rund jeder fünfte Gründer (21 Prozent) davon aus, dass er keinen weiteren Finanzierungsbedarf hat, zwei Drittel (65 Prozent) wissen dagegen bereits genau, wie viel Geld sie benötigen. Mehr als die Hälfte von ihnen (54 Prozent) möchte mehr als 1 Million Euro einsammeln, jedes fünfte Start-up (22 Prozent) mindestens 3 Millionen Euro und 5 Prozent brauchen sogar mehr als 10 Millionen Euro.

„Die Wachstumsfinanzierung bleibt die größte Herausforderung für Start-ups in Deutschland“, kommentiert Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Gerade bei Beträgen über einer Million Euro haben es deutsche Gründer immer noch sehr schwer, an Geld zu kommen. Statt selbst zu wachsen und das Start-up zum internationalen Erfolg zu führen, steht am Ende noch zu oft der frühe Verkauf.“

Drei Viertel der Gründer (73 Prozent) sind der Umfrage zufolge zuversichtlich, dass sie die benötigte Summe zusammenbekommen werden. Dabei herrscht in Berlin, Hamburg (je 79 Prozent) und München (77 Prozent) deutlich mehr Optimismus als außerhalb der Start-up-Metropolen, etwa in Baden-Württemberg (58 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (53 Prozent).

Den größten Kapitalbedarf haben Start-ups aus Berlin, die im Durchschnitt 3,3 Millionen Euro benötigen. Gründer in Hamburg brauchen mit 2,9 Millionen Euro ebenfalls etwas mehr Geld als im Bundesdurchschnitt. Mit geringeren Summen kommen Gründungen in Nordrhein-Westfalen (2,2 Millionen Euro) sowie in München (1,4 Millionen Euro) aus. „Start-ups in Berlin sind stark international geprägt und häufig auch auf internationale Märkte ausgerichtet. Wachstum über die nationalen Grenzen hinaus braucht zusätzliche Mittel“, erklärt Rohleder.

Bei der Finanzierung kommt für viele Start-up-Gründer in Deutschland auch wieder ein Börsengang in Frage. Mehr als jeder vierte Gründer (28 Prozent) hält laut Bitkom-Umfrage einen Börsengang des eigenen Unternehmens in Zukunft für denkbar. Für jeden Zweiten (49 Prozent) ist das aktuell zwar noch kein Thema, aber nur 13 Prozent schließen den Gang aufs Börsenparkett völlig aus.

In diesem Zusammenhang lobt der Bitkom die im April vorgestellten Pläne der Deutschen Börse, mit ihrem neuen Programm „Deutsche Börse Venture Network„, Investoren und Gründer zusammenzubringen und Finanzierungsrunden bis 100 Millionen Euro zu ermöglichen. „Mehr Gründer haben mit ihrem Start-up ambitionierte Ziele, dafür sind entsprechende Finanzmittel notwendig“, so Rohleder.

ZDNet.de Redaktion

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