Börsengang von Dotcoms Mega gescheitert

Der Betreiber des verschlüsselten Cloudspeicherdiensts Mega ist mit einem Versuch gescheitert, durch eine Hintertür an die Börse zu gehen. Mega wollte sich dazu vom am New Zealand Stock Exchange gelisteten Unternehmen TRS übernehmen lassen. TRS informiert aber nun, es könne bis zum Stichtag 29. Mai nicht wie von Mega gefordert die Zustimmung seiner Aktionäre einholen.

In einer Meldung an die neuseeländische Börse schreibt TRS: „TRS hat über Nacht erfahren, dass die Anteilseigner von Mega einer Fristverlängerung nicht zustimmen werden. Folglich wird sich der vereinbarte Anteilsverkauf am 29. Mai erledigen, falls die Bedingungen nicht erfüllt sind, und die geplante Übernahme von Mega abgebrochen.“

TRS informiert auch, dass es möglicherweise weitere Aktien an Mega ausgeben muss, um Transaktionskosten zu begleichen. Man sei sehr enttäuscht über dieses Ergebnis und suche jetzt mit Dringlichkeit nach neuen Investitionsmöglichkeiten, heißt es.

Für Mega kommentierte CEO Graham Gaylard, er werde nach dem fehlgeschlagenen Börsengang seine Position behalten. Mega habe derzeit 18 Millionen registrierte Nutzer und wachse weiter. „Neue Pläne kann ich derzeit nicht ankündigen, wir sind aber natürlich weiter ein Privatunternehmen.“

Kim Dotcom – geborener Schmitz – ist nicht mehr direkt an Mega beteiligt. Seine getrennt lebende Frau Mona hält hingegen über eine Treuhändergesellschaft einen Anteil von 15 Prozent.

Mega hatte einen ähnlichen Übernahmeplan zuerst mit der Cornerstone Mineral Corporation in Angriff genommen. Als dieser Versuch scheiterte, kündigte es vor rund einem Jahr die geplante Fusion mit TRS an.

Mega sitzt im neuseeländischen Auckland. Es bewirbt seine Speicher- und Kommunikationsdienste mit „browserbasierter, vom Anwender kontrollierter Verschlüsselung“, kurz UCE. Darunter ist zu verstehen, dass nur der Kunde über den Schlüssel zu seinen Daten verfügt, nicht aber Mega selbst. Ebays Bezahldienst Paypal verweigert seit März 2015 Transaktionen zugunsten von Mega.

[mit Material von Rob O’Neill, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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