Samsung arbeitet an Iris-Erkennung

Samsung hat einem Bericht von Android Authority zufolge vom Stanford Research Institute (SRI) exklusiv eine Technik zur Iris-Erkennung lizenziert. Das Iris on the Move (IOM) genannte Verfahren wurde speziell für den Einsatz in mobilen Geräten entwickelt. Es umfasst verschiedene vom SRI entwickelte Technologien, die den eigentlichen Scanvorgang deutlich verkürzen sollen.

Bei einem herkömmlichen Iris-Scanner dürfen Nutzer dem Bericht zufolge für einige Momente ihre Augen nicht bewegen. Bei der neuen Technik müsse der Nutzer hingegen nur kurz in das biometrische Lesegerät blicken.

Anfänglich wollen SRI und Samsung die Technik für B2B-Applikationen anbieten. Ein erstes Produkt von Samsung ist einer Pressemitteilung zufolge eine spezielle Version des Galaxy Tab Pro 8.4 mit einem eingebauten IOM-Modul. Das Gerät wird SRI nach eigenen Angaben auf der Messe ISC West 2015 zeigen, die am 15. April in Las Vegas beginnt.

„Das neue Modell bietet Nutzern eine einfach zu nutzende und genaue biometrische Lösung zur Verwaltung von Identitäten“, teilt SRI mit. „Tests haben gezeigt, dass eine rein Iris basierte Lösung mehr als tausendmal genauer ist als veröffentlichte Fingerabdruckdaten.“

Laut SRI wurde Iris on the Move für Flughäfen und Zugangskontrollsysteme entwickelt. Derzeit suche man nach Partnern für neue Einsatzgebiete.

SRI hat dem Bericht zufolge den Grundstein für ein anderes, sehr bekanntes Produkt gelegt. Im Dezember 2007 spaltete das Unternehmen demnach eine Tochter namens Siri Inc ab, die im April 2010 von Apple übernommen wurde. Der iPhone-Hersteller entwickelte daraus seine Spracherkennungssoftware Siri, die 2011 zusammen mit dem iPhone 4S eingeführt wurde.

Samsung hatte im vergangenen Jahr erstmals einen biometrischen Sensor in eines seiner Smartphones integriert. Der im Galaxy S5 verbaute Fingerabdruckscanner lässt sich aber, genau wie der im iPhone 5S und iPhone 6, überlisten. Optische Systeme wie ein Iris-Scanner, die es auch für die Erfassung von Fingerabdrücken gibt, sollen deutlich präziser und damit auch sicherer sein.

Android Authority erwartet, dass Samsung die IOM-Technik auch in andere mobile Geräte integriert, falls sich das modifizierte Galaxy Tab als erfolgreich erweist. Der Blog schließt auch nicht aus, dass Samsung das mit dem Iris-Scanner ausgestattete Tablet in ausgewählten Märkten auch für Verbraucher verfügbar macht.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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