Apple wird im kommenden Jahr mit dem Bau eines neuen Rechenzentrums im US-Bundesstaat Arizona beginnen. Es soll auf dem ehemaligen Gelände des inzwischen insolventen GT Advanced Technologies entstehen, das in seiner dortigen Fabrik eigentlich Saphirglasdisplays herstellen wollte. Nun will Apple das Werk für rund 2 Milliarden Dollar zu einer „Kommandozentrale für unsere globalen Netzwerke“ umbauen, wie es gegenüber Bloomberg mitteilte. Es sei eine der bisher größten Investitionen des Konzerns.
GT Advanced Technologies musste Anfang Oktober 2014 überraschend Insolvenz anmelden, nachdem feststand, dass die jüngste iPhone-Generation nicht mit einem durch Saphirglas geschützten Bildschirm ausgestattet sein wird. Ende Oktober kündigte es dann die Schließung des Werks in Mesa an, wovon rund 650 Mitarbeiter betroffen waren. In dem geplanten Apple-Rechenzentrum sollen künftig 150 feste Arbeitsplätze entstehen. Weitere 300 bis 500 neue Jobs seien durch die Bauarbeiten zu erwarten, erklärte der Gouverneur von Arizona Doug Ducey in einer Pressemitteilung.
Apple will das Rechenzentrum zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien betreiben. Dafür plant das Unternehmen dem Gouverneur zufolge ein Solarprojekt, das es selber finanziert und baut. Bis zu 70 Megawatt soll das Solarkraftwerk bereitstellen.
In Cupertino arbeitet Apple parallel an einem weiteren Großprojekt. Bis Ende 2016 soll dort für rund 5 Milliarden Dollar die neue Firmenzentrale entstehen. Auf einer Fläche von 26 Hektar wird ein rundes Gebäude errichtet, dessen Bezeichnung „Raumschiff“ noch Steve Jobs geprägt hatte. Es bietet voraussichtlich Platz für bis zu 14.200 Beschäftigte. Das gesamte Grundstück ist 71 Hektar groß und wird auch einen Park mit zahlreichen Bäumen einfassen. Nachhaltigkeit und Sicherheit nennen die im April 2013 revidierten Baupläne als wichtige Ziele.
Die Architektur des Donut-förmigen Glasgebäudes hat das Büro Foster + Partners entworfen. Gründer Norman Foster hat die Konzepte schon in Interviews dargelegt. Zudem sind die von Apple beim Stadtrat Cupertino eingereichten Unterlagen einsehbar. Künstlerisch gestaltete Innenansichten der Gebäude zeigen beispielsweise einen kleinen Pavillon für exklusive Pressetermine, ein Auditorium für rund 1000 Personen, eine Cafeteria mit Sitzflächen auch im Inneren des Glasrings, einen integrierten Busbahnhof sowie eine am Rand des Grundstücks gelegene Besucherzentrale, die Touristen offensteht.
[mit Material von Andre Borbe, silicon.de]
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