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Adobe warnt erneut vor kritischer Zero-Day-Lücke in Flash Player

Adobe warnt erneut vor einer kritischen Anfälligkeit in Flash Player, die Hacker bereits aktiv für Malvertising-Attacken, also für Angriffe mit manipulierten Anzeigen, benutzen. Der Fehler steckt in Flash Player 16.0.0.296, den Adobe vor rund einer Woche herausgebracht hatte, um eine andere, ebenfalls als kritische eingestufte Zero-Day-Lücke zu schließen.

Die Schwachstelle erlaubt es, Schadcode einzuschleusen und damit die Kontrolle über ein betroffenes System zu übernehmen. Derzeit richten sich die Angriffe gegen Internet Explorer und Firefox unter Windows. Ein Opfer muss lediglich mit einem der beiden Browser eine speziell präparierte Website besuchen – Schadsoftware gelangt dann automatisch und im Hintergrund als Drive-by-Download auf den Rechner.

Betroffen sind Flash Player 16.0.0.296 und früher sowie die Version 13.0.0.264 und früher für Windows und Mac OS X. Zudem ist Flash Player 11.2.202.440 für Linux fehlerhaft.

Entdeckt wurde das Leck von Elia Florio und Dave Weston von Microsoft sowie Peter Pi, Threat Analyst bei Trend Micro. „Unseren Daten zufolge wurden Besucher der beliebten Site Dailymotion.com zu mehreren Sites umgeleitet, die möglicherweise zu der URL ‚hxxp://www.retilio.com/skillt.swf‘ führten, wo der eigentliche Exploit gehostet wurde. Es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass die Infektion automatisch geschieht, da Anzeigen so gestaltet sind, dass sie geladen werden, sobald ein Nutzer eine Seite besucht“, schreibt Pi im Trend-Micro-Blog.

Pi vermutet, dass die Angriffe nicht auf Dailymotion beschränkt waren, da die Anzeigen über eine Werbeplattform geschaltet wurden. Die Angriffswelle begann demnach am 14. Januar und hatte am 27. Januar ihren Höhepunkt. Die meisten Opfer stammten aus den USA. Derzeit werde allerdings keine Malware mehr für die aktuelle Flash-Lücke verteilt.

Trend Micro rät aufgrund der hohen Wahrscheinlichkeit, dass auch andere Cyberkriminelle die Schwachstelle für ihre Zwecke einsetzen, den Flash Player vorübergehend zu deaktivieren. Adobe hat indes einen Patch noch für diese Woche versprochen.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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