Apps für Windows Phone: Microsoft baut Strategie aus

Windows Phone Store

Microsoft verstärkt seine Bemühungen, mehr Entwickler zur Schaffung von Apps für Windows Phone zu motivieren. Sein Team Developer Experience (DX), zuvor als Developer and Platform Evangelism (DPE) bekannt, verfeinert seine Strategien, um mehr unabhängige Softwareentwickler jeder Größenordnung und Ausrichtung für Microsofts Plattformen und insbesondere Windows Phone zu gewinnen.

Einzelheiten dazu erfuhr ZDNet-Bloggerin Mary Jo Foley aus einer internen E-Mail von Corporate Vice President und DX-Chef Steve Guggenheimer, die ihr zugänglich wurde. Darin ist von einem breiten Vorstoß die Rede, um über die üblichen Softwareanbieter hinaus Studenten, Start-up und Entwickler zu überzeugen, die „unsere Plattformen derzeit nicht unterstützen“.

„Wir müssen klar unterscheiden, wenn es um Softwarehersteller geht, um die größtmögliche Akzeptanz unserer Cloud- und Mobile-Plattformen zu erreichen“, heißt es weiter in der Motivations-Mail, die an Mitarbeiter in Vertrieb und Marketing verschickt wurde. Demnach sind vier unterschiedliche Kategorien gezielt anzusprechen: Start-ups, herkömmliche ISVs im Bereich Client / Server, ISVs im Übergang zu Mobile / Cloud sowie jene, die „in der Welt von Cloud und Mobile aufgewachsen sind“.

Teams in verschiedenen Microsoft-Sparten, die sich der Zusammenarbeit mit Softwareanbietern widmeten, werden in einem DX-Team zusammengeführt. Um Start-ups besser zu erreichen, will Guggenheimers Gruppe außerdem intensiver mit führenden Wagniskapitalgebern zusammenarbeiten. Das DX-Team wird an Chief Operating Officer Kevin Turner berichten.

Bislang war Microsoft wenig erfolgreich mit seinen Versuchen, den Vorsprung der Mitbewerber aufzuholen, was die Anzahl von Apps angeht. Ende September 2014 nannte es insgesamt 527.000 Modern-UI-Apps in Windows Store und Windows Phone Store, davon rund 340.000 Apps für Windows Phone. Es liegt damit jedoch noch immer weit hinter den jeweils 1,3 Millionen Anwendungen in Apples App Store und Googles Play Store zurück.

Dieser große Abstand verunsichert nicht nur potenzielle Käufer, sondern auch unabhängige Softwareanbieter – und lässt sie zögern, sich für eine abgehängt erscheinende Plattform zu engagieren. Laut Microsoft-Beobachterin Foley verfolgt Microsoft weiterhin mit seinem Plan A die Strategie, die Auswahl durch die Einführung universeller Apps für Windows und Windows Phone deutlich zu vergrößern. Seit Anfang des Jahres zirkulierten aber auch Gerüchte über einen Plan B, der darauf hinausläuft, Android-Apps auf den Betriebssystemen Windows und Windows Phone lauffähig zu machen. Foleys Informanten zufolge soll dieser Alternativplan noch immer eine Chance haben, mit Windows 10 umgesetzt zu werden.

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

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