Cisco liefert Details zu Zero-Day-Lücke im IE

Cisco hat Informationen zur letzte Woche gepatchten Sicherheitslücke in Microsofts Internet Explorer vorgelegt, die sein Intrusion-Prevention-System Snort gesammelt hat. Demnach begannen die Angriffe per Phishing am 24. April. So wurde versucht, Nutzer auf eine Website mit bösartigem Code zu locken.

Das Unternehmen hat vier verwendete Betreffzeilen ausgemacht: „Welcome to Projectmates!“, „Refinance Report“, „What’s ahead for Senior Care M&A“ und „UPDATED GALLERY for 2014 Calendar Submissions“. Sie lockten auf vier präparierte Websites: profile.sweeneyphotos.com, web.neonbilisim.com, web.usamultimeters.com und inform.bedircati.com.

Das bösartige JavaScript auf den Webseiten war kaum verschleiert, wie die Forscher mitteilen. Es enthielt eine Funktion mit dem Namen oil(), die jedoch kein JavaScript-Code ausführte, sondern stattdessen eine Flash-Datei (SWF) mit integriertem ActionScript aktivierte. Dieses ActionScript hatte Cisco zufolge vor allem die Aufgabe, „den Heap einzusprühen„, also große Speicherbereiche zu allokieren und mit bestimmten Werten zu füllen – überwiegend Leeranweisungen. Aber auch der Shellcode wird im Speicher abgelegt. Er übernimmt die Kontrolle, nachdem die Schwachstelle ausgenutzt wurde.

Hat die SWF-Datei den Heap präpariert, übergibt sie via oil() einen besonderen String als Parameter an die Website. Die oil()-Funktion ruft wiederum eval() mit dem übergebenen String auf, was aufgrund der Zero-Day-Lücke zu einem Absturz führt, der dafür sorgt, dass der Shellcode ausgeführt wird.

Cisco weist darauf hin, dass Flash-Angriffe in letzter Zeit häufig mit Heap Spray arbeiteten. Es sei denkbar, dass die Angreifer auf das Flash-Objekt ausgewichen seien, weil es ihnen schwerfiel, aus IE heraus auf die Schwachstelle zuzugreifen.

HIGHLIGHT

Windows XP: so sicher wie nie

Seit Wochen überbieten sich einige Medien mit Horrormeldungen zum Ende des Supports für Windows XP. Demnach müssen XP-Anwender mit Plagen biblischen Ausmaßes rechnen. Doch mit ein paar Maßnahmen lässt sich das 2001 erschienene Betriebssystem guten Gewissens weiterbetreiben.


Microsoft hatte am 1. Mai ein außerplanmäßiges Sicherheitsupdate für seinen Browser Internet Explorer veröffentlicht. Es schloss damit die seit wenigen Tagen bekannte Zero-Day-Lücke in den Versionen 6, 7, 8, 9, 10 und 11. Der Patch steht sogar für Windows XP zur Verfügung. Damit vollzieht das Unternehmen aus Redmond eine Kehrtwende, da es den Support für das 2001 eingeführte Betriebssystem am 8. April offiziell endgültig eingestellt hatte.

[mit Material von Larry Seltzer, ZDNet.com]

Tipp: Wie sicher sind Sie bei der Sicherheit? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

3 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

3 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

3 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

4 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

4 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

4 Tagen ago