Yahoo plant angeblich eigene Videoplattform als Konkurrenz zu Youtube

Yahoo will offenbar ein eigenes Videoportal als Konkurrenz zu Googles Youtube aufbauen. Wie Recode unter Berufung auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Quellen berichtet, arbeitet es daran, einige der angesagtesten Stars und Sendergruppen auf Youtube zu sich zu locken. Denn viele Anbieter und Rechteinhaber beschweren sich schon länger darüber, dass sie auf Youtube zu wenig Geld mit ihren Inhalten verdienen.

Hier will Yahoo mit seiner Videoplattform ansetzen. Es verspricht Anbietern bessere Konditionen als Youtube, in Form von höheren Werbeeinnahmen oder garantierten Anzeigenpreisen für ihre Videos. Zusätzlich will Yahoo die Inhalte weitreichend vermarkten, etwa auf seiner Homepage. Videoproduzenten sollen zudem die Möglichkeit erhalten, Anzeigen zusammen mit Yahoos Sales-Team zu verkaufen.

„Yahoo Screen war Teil eins. Jetzt folgt Teil zwei“, erklärte ein Produzent gegenüber Recode, der bereits seine Zusage für die geplante Videoplattform gegeben hat. Yahoo Screen war im Juni 2006 unter dem Namen Yahoo Video als Video-Sharing-Website gestartet. Nach einem Redesign im Februar 2008 wurde die Upload-Funktion Ende 2010 entfernt und im März 2011 alle nutzergenerierten Inhalte gelöscht. Im Oktober 2011 folgte dann die Umbenennung in Yahoo Screen. Heute finden sich auf der Screen-Homepage im täglichen Wechsel redaktionell ausgewählte Videos.

Yahoos neues Videoportal soll aber keine direkte Kopie von Youtubes offener Plattform werden, auf der Nutzer minütlich 100 Stunden Inhalte hochladen können. Stattdessen will Yahoo sich zunächst einige besonders beliebte und professionelle Youtube-Anbieter herauspicken. Eine Quelle von Recode erklärte jedoch, dass Yahoo die Plattform nach einem Jahr weiter öffnen könnte.

Laut einem Insider bereitet Yahoo für den Aufbau des Videoportals ein neues Content-Management-System vor. Andere legen aber auch den Kauf eines bestehenden Dienstes wie Vimeo nahe. Starten soll die neue Plattform schon in den kommenden Monaten.

Yahoo-CEO Marissa Mayer versucht schon länger, Yahoos Präsenz bei Webvideo zu erhöhen. Eine geplante Übernahme des Videoportals Dailymotion von France Telecom scheiterte im April 2013 am Veto der französischen Regierung. Dafür gelang im November die Verpflichtung der bekannten US-Nachrichtenmoderatorin Katie Couric als „globale Frontfrau“.

Videowerbung gilt als der vielversprechendste Online-Werbemarkt. Außer Yahoo versuchen daher auch andere große Player wie Facebook oder Amazon, sich in dem Bereich besser zu positionieren.

ZDNet.de Redaktion

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