Nvidia stellt für 2016 geplante GPU Pascal vor

Nvidia hat mit Pascal die nächste Generation seiner Grafikprozessor-Plattform vorgestellt. Sie basiert auf 3D-Memory und einer neuen Verbindungstechnik namens NVLink, sodass sie bei beträchtlichem Geschwindigkeitszuwachs auch deutlich kleiner als die Vorgänger ausfällt.

„Wir können weiter mit Moore’s Law wachsen, einer Rate, die wir nach Meinung einiger nicht ewig halten können“, erklärte Nvidia-CEO Jen-Hsun Huang bei der Vorstellung auf der hauseigenen GPU Technology Conference in San Jose, Kalifornien. „Das wird jedenfalls nicht mit Pascal passieren.“ Das Mooresche Gesetz sieht eine Verdoppelung der Prozessorleistung alle 12 bis 24 Monate vor – je nach Version.

NVLink hat Nvidia zusammen mit IBM entwickelt. Es ermöglicht Zentral- und Grafikprozessor (CPU und GPU), Daten fünf- bis zwölfmal schneller als heute auszutauschen (nämlich mit bis zu 80 GByte/s) und soll daher die Technik PCI Express (bis 16 GByte/s) ablösen. Parallel will Nvidia PCI Express aber weiter unterstützen.

3D-Memory – auch „Stacked DRAM“ oder gestapeltes DRAM – beschreibt Nvidia als „Chip-on-Wafer“-Integration, die die Energieeffizienz vervierfache, während die Kapazität um Faktor 2,5 zulege. Das DRAM ist in einem Paket mit der GPU integriert, was eine geringere Fläche erfordert. Zusätzlich wird Pascal Unified Memory unterstützen, mit dem CPU und GPU auf den Speicher des jeweils anderen zugreifen können. Dadurch müssen Entwickler den beiden Halbleitern keine festen Speicherbereiche zuweisen.

Pascal soll für Maschinelles Lernen und Supercomputing, Cloud-Computing und natürlich auch Spiele zum Einsatz kommen. Es ersetzt in Nvidias Sortiment voraussichtlich ab 2016 die GPU-Architektur Maxwell, die in der aktuellen Reihe Geforce 800 Verwendung findet.

Wie schon bei den GPU-Generationen Maxwell, Kepler, Fermi und Tesla wählte Nvidia den Namen eines berühmten Wissenschaftlers als Codenamen – in diesem Fall den des Mathematikers, Physikers und Literaten Blaise Pascal, der im 17. Jahrhundert lebte. Er erfand beispielsweise mit der Rechenmaschine Pascaline einen mechanischen Vorgänger des Taschenrechners.

[mit Material von Nick Statt, News.com, und Adrian Kingsley-Hughes, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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