US-Prozess: Appbucket-Betreiber bekennen sich schuldig

Das amerikanische Justizministerium informiert, dass es ihm erstmals gelungen ist, Anbieter illegaler App-Kopien zu überführen. Die Betreiber der Website AppBucket bekennen sich einer Verschwörung zum Verstoß gegen das Urheberrecht für schuldig. Ihnen drohen bis zu fünf Jahre Haft.

Die Angeklagten sind Nicholas Anthony Narbone, 26 Jahre alt, und Thomas Allen Dye, 21, beide wohnhaft im US-Bundesstaat Florida. Über ihre Plattform hatten sie mehr als eine Million unberechtigter Kopien geschützter Programme verteilt, deren Handelswert mehr als 700.000 Dollar betrug.

Appbucket war von August 2010 bis August 2012 online. Geschlossen wurde es durch die US-Polizei – zugleich mit zwei ähnlichen Angeboten. Das FBI hatte nach eigenen Angaben tausende Apps heruntergeladen, um die Anschuldigungen zu belegen.

„Diese Männer trampelten mit Füßen auf dem geistigen Eigentum anderer, als sie und andere Angehörige der Appbucket-Gruppe über eine Million Raubkopien von Apps vertrieben“, sagt Staatsanwalt David A. O’Neil in der Pressemeldung. „Die Strafkammer hat den Kampf gegen Verbrechen an geistigem Eigentum zur höchsten Priorität erklärt, und diese Prozesse zeigen unsere Entschiedenheit, diejenigen zu verfolgen, die bei neuen Techniken die Innovationen anderer unterminieren.“

Die Verurteilung wurde für Dye im Juni, für Narbone aber im Juli angesetzt. Außer ihnen wurden im August sieben weitere Personen festgesetzt, deren Identität nicht bekannt ist. Die Polizeiaktion unter Führung des FBI traf damals auch Applanet und Snappzmarket. Ermittler aus Frankreich sowie den Niederlanden waren beteiligt.

Hinweis auf den beschlagnahmten Websites applanet.net, appbucket.net and snappzmarket.com (Screenshot: ZDNet)

Das US-Justizministerium unterhält eine eigene Abteilung für Urheberrechtsfälle: die Task Force on Intellectual Property (kurz IP Task Force). Sie war unter Generalstaatsanwalt Eric Holder entstanden. Als ihr Ziel gilt ausdrücklich der Schutz der Kreativbranche.

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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