Bericht: Samsung arbeitet an Smartwatch mit eigener Mobilfunkanbindung

Samsung plant angeblich eine Variante seiner Smartwatch Gear mit integriertem Mobilfunkmodul. Der Hersteller und Südkoreas größter Provider SK Telecom führen nach Informationen des Korea Herald bereits Verhandlungen über solch ein Wearable-Gerät mit Universal Subscriber Identity Module (USIM). Samsung selbst wollte den Bericht nicht kommentieren.

Durch ein integriertes USIM könnte die Smartwatch eine direkte Verbindung zum Mobilfunknetz aufbauen, um Anrufe zu tätigen oder anzunehmen. Auch für die übrigen Funktionen wie Benachrichtigungen oder Fitness-Tracking wäre kein Smartphone mehr erforderlich.

Die Mehrzahl der aktuell erhältlichen Wearable-Geräte, einschließlich Samsungs, setzen für die meisten Funktionen voraus, dass der Nutzer sie via Bluetooth mit seinem Smartphone verbindet. Die Hersteller gehen aber dazu über, mehr Funktionalitäten direkt in die Wearable-Geräte zu integrieren. Samsungs auf dem Mobile World Congress vorgestellte Smartwatch Gear 2 verfügt beispielsweise über einen eigenständigen Bluetooth-Musikplayer.

Auf diese Weise könnten Wearable-Geräte attraktiver für potenzielle Käufer werden, auch wenn sie Smartphones auf absehbare Zeit wohl nicht verdrängen können. Bisher sind nur wenige bereit, rund 300 Dollar für eine Smartwatch auszugeben, die einfach nur als Fernbedienung für das Smartphone fungiert. Denn aktuell ist es oft noch einfacher, direkt das Telefon aus der Tasche zu ziehen, um E-Mails zu verwalten oder andere Aufgaben zu erledigen. Carrier würden Smartwatches mit eigenständiger Mobilfunkanbindung sicherlich ebenfalls begrüßen.

Allerdings hätte eine Standalone-Gear auch einige Nachteile – zumindest in ihrer jetzigen Form. Die in aktuellen Smartwatches verbauten Komponenten sind längst nicht so leistungsfähig wie die von Smartphones. Das – zusammen mit der geringen Displaygröße – schränkt die Art der nutzbaren Anwendungen deutlich ein. Denn zum Betrachten eines Films eignet sich das 1,6-Zoll-Display der Gear 2 natürlich nicht. Ein weiteres Problem ist die Akkulaufzeit, die schon heute bei Modellen mit LC- oder AMOLED-Display relativ bescheiden ausfällt. Bei einer dauerhaften Mobilfunkverbindung dürfte sie nochmals deutlich kürzer sein.

[mit Material von Shara Tibken, News.com]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Salesforce: Mit Einstein GPT zurück auf die Überholspur?

Salesforce forciert den Ausbau seiner Industry Clouds. Mit ihrem Prozesswissen könnten deutsche IT-Dienstleister davon profitieren.

19 Stunden ago

Neue Backdoor: Bedrohung durch Malvertising-Kampagne mit MadMxShell

Bisher unbekannter Bedrohungsakteur versucht über gefälschte IP Scanner Software-Domänen Zugriff auf IT-Umgebungen zu erlangen.

2 Tagen ago

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

3 Tagen ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

3 Tagen ago

Wie ein Unternehmen, das Sie noch nicht kennen, eine Revolution in der Cloud-Speicherung anführt

Cubbit ist das weltweit erste Unternehmen, das Cloud-Objektspeicher anbietet. Es wurde 2016 gegründet und bedient…

3 Tagen ago

Dirty Stream: Microsoft entdeckt neuartige Angriffe auf Android-Apps

Unbefugte können Schadcode einschleusen und ausführen. Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung einer Android-Funktion.

3 Tagen ago