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Münchner Investoren übernehmen insolventen TV-Hersteller Loewe

Das insolvente Traditionsunternehmen Loewe hat einen Käufer gefunden. Die Investorengruppe Panthera, der zwei Münchner Familienunternehmen und der ehemalige Apple-Europachef Jan Gesmar-Larsen angehören, wollen wesentliche Teile des Kronacher TV-Herstellers übernehmen. „Damit wurden alle Voraussetzungen für einen Neuanfang der traditionsreichen Marke Loewe als Anbieter innovativer Premium-TV- und -Sound-Produkte geschaffen“, teilten die Investoren mit. Nach Abschluss der Transaktion soll die bisherige Loewe AG abgewickelt werden.

Mitinvestor Gesmar-Larsen wird in seiner Funktion als Beiratsvorsitzender zusammen mit dem bisherigen Loewe-CEO Matthias Harsch die Neuausrichtung des Unternehmens verantworten. Der Däne bringt dabei seine Erfahrungen aus Führungs- und Beiratspositionen bei Apple, Dell sowie Bang & Olufsen ein.

Die neuen Eigentümer um Constantin Sepmeier und Stefan Kalmund wollen die Marke Loewe für eine jüngere, design- und technikaffine Zielgruppe erschließen. Der Schwerpunkt soll dabei auf Europa, Russland und China liegen. „Wir wollen Home-Entertainment- und Digital-Lifestyle-Produkte entwickeln, die im Hinblick auf Designqualität, Benutzerfreundlichkeit und Technologie unsere Kunden begeistern“, so Gesmar-Larsen. „Mit neuen Generationen hochwertiger und wireless-vernetzter TV- und Sound-Geräte sprechen wir zukünftig eine sehr viel breitere Käuferschicht an. Einen ersten Vorgeschmack auf die neuen Loewe-Produkte erhalten unsere Kunden bereits auf der diesjährigen IFA“, ergänzt Loewe-CEO Harsch.

Im Rahmen der Vereinbarung übernehmen die Investoren von der Loewe AG einen „Großteil der Arbeitnehmer“. Einem Bericht des Bayerischen Rundfunks zufolge bedeutet das, dass von den derzeit noch rund 550 Angestellten 120 ihren Arbeitsplatz verlieren werden.

Markenrechte, entwickelte Software und Lagerbestände werden als Vermögenswerte in die neu gegründete Panthera GmbH und ihre Tochtergesellschaft Loewe GmbH überführt. Die bereits im Sommer 2013 begonnene Kooperation mit dem chinesischen Unternehmen Hisense soll ausgebaut werden. Die Montage in Kronach bleibt zur Qualitätssicherung erhalten. Die Firmenzentrale wird allerdings nach München verlegt.

Loewe hatte im Herbst 2013 Insolvenz angemeldet, seit Mitte Juli lief bereits ein Schutzschirmverfahren. Der 1923 gegründete TV-Hersteller betonte damals, dass der Geschäftsbetrieb in vollem Umfang und der vom Vorstand eingeleitete Sanierungsprozess fortgeführt werden. Die begleitenden Banken und die Bayerische Staatsregierung hatten ihre Unterstützung zugesagt.

[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]

ZDNet.de Redaktion

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