Qualcomm in China wegen angeblicher Preisabsprachen angeklagt

Chiphersteller Qualcomm muss sich in China wegen angeblicher illegaler Preisabsprachen verantworten. Das berichtet China Daily unter Berufung auf die Aufsichtsbehörde National Development and Reform Commission (NDRC).

Der Leiter der NDRC, Xu Kunlin, sagte der Zeitung, seine Behörde habe „stichhaltige Beweise“ gegen Qualcomm gesammelt. Das Unternehmen selbst räumte ein, dass die chinesische Wettbewerbsaufsicht im vergangenen Monat eine Kartelluntersuchung gegen Qualcomm gestartet habe. Gleichzeitig betonte es aber, ihm liege bisher keine Anklage seitens des NDRC vor, dass es Kartellgesetze verletzt habe.

Xu zufolge wollen seine Aufsichtsbehörde in Peking sowie lokale Preisüberwachungseinrichtungen mindestens 170 neue Mitarbeiter einstellen, um für die Durchsetzung der Kartellgesetze zu sorgen und den Kampf gegen Preisabsprachen zu verschärfen. Aktuell habe das Büro in Peking 46 Mitarbeiter.

Im August hatten die chinesischen Regulierungsbehörden schon ein Rekordbußgeld von 670 Millionen Yuan (rund 82 Millionen Euro) gegen sechs ausländische Milchproduzenten verhängt, die ihre Preise abgestimmt hatten. Vergangenen Mittwoch teilte die NDRC mit, sie werde sich bei der Ermittlung illegaler Preisabsprachen auf sechs Branchen konzentrieren: Luftfahrt, Chemikalien, Automobil, Telekommunikation, Pharmazie und Haushaltsgeräte.

Mit seiner Snapdragon-Reihe gehört Qualcomm aktuell zu den führenden Herstellern von Systems-on-a-Chip (SoC) für Smartphones und Tablets. Erst vergangene Woche stellte es seinen ersten 64-Bit-Chip Snapdragon 410 vor. Er soll in kostengünstigen Smartphones verbaut werden, insbesondere für den wachsenden chinesischen Markt und andere aufstrebende Märkte.

[mit Material von Liu Jiayi, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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