Microsoft fährt mit jeder verkauften Xbox One geringen Gewinn ein

Nach Sonys Playstation 4 hat IHS nun auch Microsofts Xbox One zerlegt und deren verbaute Komponenten analysiert, um die Produktionskosten zu errechnen. Das Ergebnis: Die für 499 Dollar verkaufte Next-Generation-Konsole kostet Microsoft in der Herstellung 471 Dollar, wie AllThingsD berichtet. Damit bleibt dem Konzern ein Überschuss von 28 Dollar pro Stück, was sich als geringer Gewinn niederschlagen dürfte.

Für die Playstation 4 hatte IHS Herstellungskosten von 381 Dollar pro Einheit ermittelt, also 90 Dollar weniger als für die Xbox One. Unterm Strich steht für Sony bei einem Verkaufspreis von 399 Dollar aber nur ein Plus von 18 Dollar. Das reicht aus Sicht der Analysten kaum aus, um pro verkaufter PS4 einen Gewinn zu erzielen. „Wenn deine Kosten sich nur um 10 bis 20 Dollar vom Verkaufspreis unterscheiden, gibt es nur eine geringe Chance, dass du mit der Konsole Profit machst“, erklärte IHS-Analyst Andrew Rassweiler vor einer Woche. Microsoft kommt mit einem Überschuss von 28 Dollar hier deutlich besser weg.

Der IHS-Analyse zufolge schlägt allein der Bewegungssensor Kinect der Xbox One bei der Fertigung mit 75 Dollar zu Buche. Teuerste Komponente ist aber der von AMD gelieferte Mikroprozessor mit 110 Dollar. Ähnlich wie der AMD-Chip der PS4 kombiniert das Modell der Xbox One einen Anwendungsprozessor mit einer GPU. Die Speicherbausteine tragen 60 Dollar zu den Herstellungskosten bei. Alle Einzelteile der Konsole selbst, also ohne das mitgelieferte Zubehör wie Kinect und Controller, summieren sich laut IHS auf 332 Dollar.

Letztlich verfolgt Microsoft mit der Xbox One dieselbe Strategie wie Sony mit der Playstation 4: Den Großteil des Gewinns will es mit dem Verkauf von Spielen erzielen. Langfristig werden die in den Konsolen verbauten Komponenten günstiger werden, worauf die Hersteller wiederum mit Preissenkungen reagieren könnten.

„So war es bei den Vorgängerversionen der aktuellen Xbox und Playstation“, sagt Rassweiler. „Microsoft könnte ein Break-Even-Szenario herausholen. Aber wahrscheinlich wird es die Gelegenheit nutzen, um den Preis anzupassen – in der Hoffnung, dass es mehr verkauft.“

Beide Next-Generation-Konsolen sind relativ erfolgreich gestartet, wenn auch jeweils mit technischen Problemen. Sowohl Sony als auch Microsoft konnten in den ersten 24 Stunden nach Verkaufsbeginn über eine Million Einheiten absetzen. Allerdings schaffte die Playstation 4 ihre erste Million allein in Nordamerika, während die Xbox zeitgleich in 13 Ländern startete, darunter auch Deutschland. Die PS4 wird hierzulande ab dem 29. November erhältlich sein.

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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