iPhone-5C-Fertigung bringt Pegatron mehr Umsatz – aber weniger Gewinn

Apples Zulieferer Pegatron hat Quartalszahlen vorgelegt. In seinem dritten Geschäftsquartal konnte es 11,3 Prozent mehr Umsatz als vor einem Jahr vorweisen – verfehlte aber mit einer operativen Marge von 1,5 Prozent die Erwartungen von Analysten. Diese hatten 1,8 Prozent vorausgesagt.

Pegatron-Werk in Shanghai mit einem Banner mit der Aufschrift „Unsere Firma stellt Mitarbeiter ohne Zusatzgebühr ein“ (Bild: Jay Greene/CNET).

In seinem Bericht hob Pegatron hervor, dass ein „neuer Produktstart im Kommunikationsbereich“ das Wachstum angetrieben habe. Dabei kann es sich nur um das von Pegatron assemblierte iPhone 5C handeln. Außerdem lässt Apple derzeit noch das iPad Mini von Pegatron herstellen.

Analystin Grace Chen von Morgan Stanley nannte die Zahlen durchwachsen. Sie erwartet, dass Pegatron unter reduzierten 5C-Bestellungen von Apple zu leiden haben wird. Dadurch dürfte es Probleme mit Lohnkosten und Auslastung seiner Fabriken bekommen.

Mit der Verpflichtung von Pegatron versucht Apple, sich weniger vom Skandalkonzern Hon Hai alias Foxconn abhängig zu machen. Außerdem ist Foxconn mit Geräten wie dem iPhone 5S bereits stark ausgelastet. Wie das Wall Street Journal letzte Woche vermerkte, wird Apple daher weitere Fertigungsunternehmen unter Vertrag nehmen. Wistron könnte noch 2013 in die Produktion des iPhone 5C einsteigen. Nächstes Jahr wird dann wahrscheinlich Compal das iPad Mini fertigen.

Pegatron wurde ebenso wie Foxconn schon für seine Arbeitsbedingungen gerügt. Im Dezember 2011 gab es eine Explosion in einem seiner Werke, bei der über 60 Arbeiter verletzt wurden. Und Anfang 2013 informierten die Arbeiterschützer von SACOM, bei den drei Apple-Zulieferern Foxlink, Pegatron und Wintek würden weiter Schüler eingesetzt. Auch sonst hätten sich die Bedingungen durch den Apple-Boom zuletzt eher verschlimmert: „Apples Produktabsatz erreicht neue Höhen, jedes Jahr erscheinen neue Modelle und Geräte. Damit ihre Arbeiter die täglichen Produktionsziele erreichen, setzen die Zulieferer unmenschliche Praktiken ein und verweigern etwa Grundbedürfnisse wie Toilettengänge, ausreichende Pausen und Zugang zu vernünftiger Nahrung.“

[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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