Bericht: iPad Mini 2 verzögert sich wegen Burn-in-Problem von Sharp-Displays

Der für Ende November geplante Start des Apple iPad Mini 2 könnte sich verschieben. Das behauptet die koreanische Website ETNews, wie AppleInsider bemerkt hat. Ihren ungenannten Quellen zufolge treten bei den genutzten Bildschirmen Einbrennprobleme auf.

Das iPad Mini 2 wird unter anderem mit der Sharp-Technik IGZO produzierte Bildschirme mit einer Auflösung von 2048 mal 1536 Bildpunkten nutzen. IGZO ist nach den Komponenten Indium, Gallium und Zinkoxid benannt. Aufgrund der außerordentlich kleinen Pixel des Retina-Bildschirms im Mini 2 stoße diese relativ neue Technik an ihre Grenzen, heißt es.

Das Einbrennen sei mit bloßem Auge nicht sichtbar, schreibt ETNews weiter, die Bildschirme hätten aber Apples Qualitätstests nicht bestanden. Wenn Sharp als Displaylieferant wegfällt, bleibt Apple nur noch der zweite Zulieferer LG, der die Bildschirme mit einer anderen Technik fertigt.

ETNews zufolge spricht Apple daher erneut mit seinem großen Smartphone- und Tablet-Rivalen Samsung, der ebenfalls Bildschirme fürs Mini 2 fertigen könnte. Er sei schon früher im Gespräch gewesen, bevor sich Apple für Sharp und LG entschied. Samsung könnte der koreanische Site zufolge Anfang 2014 mit der Produktion der Bildschirme beginnen.

„Wenn das Burn-in-Problem nicht behoben werden kann, steckt Apple in der Klemme“, zitiert ETNews einen Informanten, den es als „Branchenguru“ bezeichnet. „Wenn es seine Standards senkt, könnte das die Wahrnehmung der Marke Apple durch die Verbraucher schaden, und wenn nicht, muss es die Lieferkette umstellen und das neue Produkt verzögern.“

Der Bericht von ETNews ist immerhin schon der dritte binnen weniger Tage mit dem Inhalt, dass Sharp Fertigungsprobleme mit dem Mini-2-Bildschirm habe. Der erste kam von Rhoda Alexander, für Tablets und Monitore zuständige Analystin bei IHS iSuppli. „Die Lieferungen für das Produkt sind massiv eingeschränkt. Wir rechnen nicht vor dem ersten Quartal [2014] mit einem bedeutenden Volumen.“ Kurz darauf berichtete Digitimes, Sharp habe Schwierigkeiten, die zugesicherten 40 Prozent der 7,9-Zoll-Retina-Screens zu fertigen.

Apple will mit seiner strengen Qualitätssicherung vermutlich Probleme vermeiden, wie sie gerade heute im australischen Canberra aufgetreten sind. Dort ist ein iPad-Demogerät in einem Vodafone-Laden in Flammen aufgegangen. Das berichtete ein Mitarbeiter des Mobilfunkkonzerns News.com.au. Das Geschäft wurde evakuiert und es gab keine Verletzten. Nach Stand der Ermittlungen kamen Funken aus dem Ladeanschluss des Geräts.

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Google schließt Zero-Day-Lücke in Chrome

Von ihr geht ein hohes Risiko aus. Angreifbar sind Chrome für Windows, macOS und Linux.

13 Stunden ago

KI erkennt Emotionen in echten Sportsituationen

Forschende des KIT haben ein Modell zur Emotionsanalyse entwickelt, das affektive Zustände ähnlich genau wie…

1 Tag ago

Ermittlern gelingt weiterer Schlag gegen Ransomware-Gruppe LockBit

Sie decken die Identität des Kopfs der Gruppe auf. Britische Behörden fahnden mit einem Foto…

2 Tagen ago

Apple stellt neuen Mobilprozessor M4 vor

Er treibt das neue iPad Pro mit OLED-Display an. Apple verspricht eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber…

3 Tagen ago

Cyberabwehr: Mindestens zwei kritische Vorfälle pro Tag

Davon entfällt ein Viertel auf staatliche Einrichtungen und 12 Prozent auf Industrieunternehmen.

3 Tagen ago

Tunnelvision: Exploit umgeht VPN-Verschlüsselung

Forscher umgehen die Verschlüsselung und erhalten Zugriff auf VPN-Datenverkehr im Klartext. Für ihren Angriff benötigen…

3 Tagen ago