Intel übernimmt Spracherkennungsspezialisten Indisys

Intel hat das spanische Start-up Indisys gekauft, das auf Techniken für die Spracherkennung spezialisiert hat. Vertreter des Chipherstellers bestätigten die Übernahme, die offenbar schon am 31. Mai abgeschlossen wurde. Die Mehrheit der Indisys-Beschäftigten hätten sich Intel angeschlossen, teilte das Unternehmen mit.

Über die finanziellen Details der Akquisition wurde Stillschweigen vereinbart. TechCrunch zufolge soll Intel mehr als 26 Millionen Dollar für das in Sevilla ansässige Unternehmen gezahlt haben.

Der Kauf an sich ist keine große Überraschung. Der Chiphersteller war über seine Investmentabteilung Intel Capital schon länger mit Indisys verbunden. Im vergangenen Herbst erhielt das spanische Unternehmen eine von Intel Capital angeführte Anschubfinanzierung über insgesamt 5 Millionen Dollar.

Außerdem wird der Mobilbereich für Intel immer wichtiger, da Smartphones und Tablets den klassischen Desktop-PCs und Notebooks zunehmend Marktanteile abnehmen. Die von Indisys angebotenen Lösungen für die Erkennung natürlicher Sprache sowie für sprachgeführte Dialoge sind wiederum auf mobile Plattformen ausgerichtet – vor allem in Form von intelligenten virtuellen Assistenten, die in den Bereichen Verkauf und Kundenservice eingesetzt werden. Zu seinen Plänen für Indisys machte Intel jedoch keine Angaben.

Microsoft arbeitet auch an einer Alternative zu Google Now und Apples Sprachassistenten Siri. Sie soll künftig in alle Windows-Betriebssysteme integriert werden. Die Entwicklung läuft unter dem Codenamen Cortina. Wie ZDNet.com-Autorin Mary Jo Foley von ihren Quellen erfuhr, will Microsoft jedoch nicht nur eine App anbieten, die Anwendern die Interaktion durch Sprachbefehle erlaubt. Cortina stehe vielmehr für eine Erneuerung der gesamten „Shell“ – der wesentlichen Dienste und der Nutzererfahrung – in kommenden Betriebssystem-Versionen von Windows Phone, Windows und Xbox One.

[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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