Microsoft teilt mit, dass es ihm in Zusammenarbeit mit der US-Bundespolizei und Finanzdienstleistern gelungen ist, ein von einem Cybercrime-Ring betriebenes Botnetz teilweise zu schließen. Über Citadel, wie der Name lautet, sollen rund 500 Millionen Dollar gestohlen worden sein.
Microsoft spricht sogar von der „aggressivsten Botnetz-Operation bisher“. Ein Gericht in Kalifornien hatte angesichts der vorgelegten Indizien die Schließung von 1462 Botnetz-Servern angeordnet. Mit dem Gerichtsbeschluss in der Tasche und in Begleitung von Bundespolizisten fuhren Microsoft-Vertreter anschließend bei zwei Rechenzentren von Webhostern in New Jersey und Pennsylvania vor. Dort wurden Rechner stillgelegt und Daten beschlagnahmt.
Einige Kommandoserver bleiben aber im Betrieb. „Wir glauben, dass diese Aktion den Betrieb von Citadel signifikant stören und viele Opfer von der Bedrohung befreien wird. Für die Kriminellen steigen das Risiko und die Kosten, um so weiterzumachen“, schreibt Richard Domingues Boscovich von Microsofts Rechtsabteilung in einem Blogbeitrag.
Die Citadel-Malware überwacht Tastatureingaben der Opfer und blockiert Zugriffe auf Antivirensites, um einer Deinstallation zu umgehen. Microsoft zufolge waren bisher rund 5 Millionen Menschen in 50 Ländern betroffen. Die meisten Fälle gab es in Europa und den USA, Indien, Hongkong, Singapur und Australien. Das FBI hat die vorliegenden Informationen an die zuständigen Behörden der betroffenen Länder weitergegeben. Microsoft nahm zudem Kontakt zu deren Computer Emergency Response Teams (CERTs) auf.
Es dürfte sich um den insgesamt siebten Fall seit 2010 handeln, in dem es Microsoft zusammen mit Polizeibehörden gelungen ist, ein Botnetz zumindest teilweise zu schließen. Zuletzt war es im Februar dieses Jahres gegen Bamital vorgegangen.
[mit Material von Jay Greene, News.com]
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