Google Fiber: Die vierte Glasfaser-Stadt wird Shawnee in Kansas

Google hat den Namen der vierten US-Stadt bekannt gegeben, die es mit seinem Glasfaserprojekt Google Fiber erschließen will. Es ist Shawnee – und damit nach Kansas City schon die zweite Stadt im Bundesstaat Kansas. Beide liegen nur etwa 15 Kilometer voneinander entfernt am Kansas River.

Wann die geschätzten 63.000 Bewohner der Kleinstadt tatsächlich Gigabit-Zugriff aufs Internet via Google Fiber haben werden, ist noch unklar. Google sagt, es sei noch „jede Menge Planung und Ingenieursarbeit“ zu erledigen, bevor man dazu Angaben machen könne.

Kansas City war im Juli 2012 die erste Stadt gewesen, in der sich Google als Glasfaser-Netzprovider engagierte. Der Versuch erwies sich aber als so erfolgreich, dass im April 2013 weitere Projekte in Austin (Texas) und Provo (Utah) publik gemacht werden konnten.

Google scheint bei der Städteauswahl keinem festen Plan zu folgen, sondern einfach günstige Gelegenheiten zu nutzen. In Provo konnte es beispielsweise zu offenbar günstigen Konditionen einen anderen Glasfaseranbieter aufkaufen, dessen Netz es jetzt ausbauen wird. Und Austin beschrieb es als „ein Mekka der Kreativität und des Unternehmertums, mit florierenden künstlerischen und Tech-Communities“.

Shawnee ist bisher die kleinste Stadt, die Google Fiber versorgt. Selbst Provo kommt auf etwa 120.000 Einwohner; Austin hat als Hauptstadt von Texas rund 800.000 Einwohner. Kansas City erstreckt sich auf zwei Staaten, Kansas und Missouri: Nimmt man beide zusammen, kommt man auf gut 600.000 Einwohner. Um Millionenstädte und Metropolen macht Google bisher noch einen Bogen.

Ein Anschluss mit 1 GBit/s kostet bei Google Fiber monatlich 70 Dollar. Für insgesamt 120 Dollar monatlich kommt ein Paket mit einer Vielzahl von TV-Sendern hinzu, wiederum deutlich günstiger als bei US-Kabelanbietern üblich. Ein weiterer Tarif bietet gegen die einmalige Zahlung von 300 Dollar – entsprechend den Kosten für einen Glasfaseranschluss – langfristigen Internetzugang mit 5 MBit/s Downstream und 1 MBit/s Upstream. Eine Leistung für mindestens sieben Jahre ist garantiert, und auch dieser Sondertarif schränkt das Datenvolumen nicht ein. Alle Tarife setzen voraus, dass sich ein gewisser Anteil der Bewohner in einer Nachbarschaft – von Google als „Fiberhood“ bezeichnet – für einen Glasfaseranschluss entscheiden.

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Google? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

2 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

2 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

2 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

3 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

3 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

3 Tagen ago