Der US-Buchhändler Barnes & Noble öffnet seine Tablets ein Stück weit. Anders als Konkurrent Amazon bindet er auf Nook HD und Nook HD+ künftig Googles App Store Google Play ein. Die Geräte sind in Deutschland nicht erhältlich, die Entscheidung könnte aber den Druck auf Amazons „Walled Garden“-Ökosystem erhöhen.
Bisher konnten Kunden von Barnes & Noble wie die von Amazon nur Software installieren, die sie beim jeweiligen Onlinehändler erworben hatten – während Standard-Android-Geräte Software aus jeder Quelle zulassen, falls der Anwender dies wünscht. (Viele beschränken sich aus Sicherheitsgründen auf Google Play.) Beide E-Commerce-Firmen möchten an den Medienkäufen der User verdienen; im Gegenzug halten sie die Preise für die Tablet-Hardware gering.
Mit der Installation von Google Play öffnet Barnes & Noble aber auch konkurrierenden Medienanbietern die Tür. So können die Nutzer jetzt Google Video installieren und somit Filme nicht bei Barnes & Noble, sondern bei Google kaufen und mieten. Oder sie installieren gar die Kindle-App des direkten Konkurrenten Amazon, um dort E-Books zu beziehen.
Ganz freiwillig dürfte Barnes & Noble den Schritt nicht vollziehen. Seine Hardware hat zwar überwiegend positive Rezensionen erhalten, aber sein Angebot an Apps bleibt deutlich hinter dem der Konkurrenz zurück.
Wie sich die teilweise Öffnung auf die Preispolitik auswirken wird, ist unklar. Theoretisch muss Barnes & Noble entweder die Tablet-Preise erhöhen – oder seine Einnahmenprognose nach unten korrigieren.
Das Update ist nur für die genannten aktuellen Tablets verfügbar – nicht für ältere Modelle. Neben der Play-App für den Zugriff auf Googles App Store bringt es den Google-Browser Chrome mit. Bei Barnes & Noble gekaufte Nook-Apps werden ab sofort durch ein „n“ markiert, damit der Anwender sie auseinanderhalten kann.
[mit Material von David Carnoy, News.com]
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