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Alibaba-Gründer Jack Ma tritt im Mai als CEO zurück

Der Gründer der chinesischen E-Commerce-Plattform Alibaba, Jack Ma, tritt am 10. Mai als CEO zurück. Er wird sich als Executive Chairman aber weiter um strategische Ausrichtung und Talentsuche sowie um die soziale Verantwortung des Konzerns kümmern, wie er den Mitarbeitern in einer Mail versichert hat.

Der ungewöhnliche Termin 10. Mai markiert einem Blogbeitrag auf Alizila zufolge den zehnten Jahrestag des Starts von Taobao, also jener chinesischen Handelsplattform, die häufig als Pendant zu Ebay bezeichnet wird. Vermutlich wird Ma erst an diesem Tag auch einen Nachfolger vorstellen. Er deutet in seiner Mail aber an, dass Alibaba eine interne Lösung finden wird: Er wolle im Alter von 48 Jahren Platz machen für eine neue Generation von Alibaba-Mitarbeitern, die für die Führung eines Internet-Unternehmens besser geeignet sind.

Zwar sei er mit 48 noch im besten Alter, aber fürs Internet-Geschäft könne er nicht mehr als jung gelten, schreibt Ma. Schon vor Jahren sei ihm aufgefallen, dass er sich eigentlich gar nicht als CEO eines großen Unternehmens eigne. Der ehemalige Englischlehrer hatte Alibaba 1999 gegründet.

Ergänzende Informationen enthält ein Bericht der New York Times. Darin heißt es, nicht nur Ma, sondern „die meisten in den Sechzigerjahren geborenen Alibaba-Manager“ träten gleichzeitig mit dem CEO zurück. Ma glaube, dass die jüngere Generation mehr von der Zukunft verstehe und deshalb besser geeignet sei, Gelegenheiten beim Schopf zu packen.

Erst gestern hatte es geheißen, Alibaba strukturiere sich um: Mit 25 kleineren Geschäftseinheiten wolle es flexibler werden und einzelne Märkte besser fokussieren. Und im September hatte das chinesische Unternehmen die Hälfte des von seinem früheren US-Partners Yahoo gehaltenen Unternehmensanteils für 7,6 Milliarden Dollar zurückgekauft. Schon dies galt als Schritt, um mehr Kontrolle über das eigene Geschäft zu bekommen.

[mit Material von Jamie Yap, ZDNet.com]

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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